Die Deutsche Bahn (DB) erneuert von Mitte Juli bis Mitte Dezember die Oberleitungen entlang der Trasse zwischen Daglfing und Johanneskirchen. Zu den von Bürgern und Lokalpolitikern befürchteten Sperrungen wird es nicht kommen. Zur Vermietung eines Areals als Baustelleneinrichtungsfläche an der Brodersenstraße bezog der Bezirksausschuss in einer Anhörung des Kommunalreferats Stellung und stellte per einstimmigen Beschluss sechs Forderungen:
Erstens wird eine kurzfristige Darstellung der genauen Verkehrsführung verlangt. Zweitens die Übermittlung eines verbindlichen Fahrplans mit Taktdichte. Drittens eine ausreichende Beschilderung des Schienenersatzverkehrs (SEV). Viertens die frühzeitige Information der Anwohner. Zudem müssen die städtischen Grundstücke nach Beendigung der Baumaßnahme an die Stadt zurück gegeben werden und sechstens müssen „die Lautsprecheransagen in Lautstärke und Häufigkeit dem Wohnumfeld entsprechend der Immissionsschutzverordnungen angepasst: werden“. Dies, so steht’s in dem Statement, „gilt ganz besonders für die Nachtruhe.“
Die Bahn hatte, wie berichtet, die Sperrungen der Bahnübergänge Brodersen- und Daglfinger Straße erwogen. Das konnte aber durch „technische Umplanungen“ verworfen werden. Laut DB-Angaben werde es an den Übergängen nur zu geringfügigen Einschränkungen kommen, „die durch das Passieren des gleisgebundenen Baustellenverkehrs bedingt sind“. Außer diesen zusätzlichen gleisgebundenen Verkehren seien keine weiteren Behinderungen zu erwarten.

Warum das Ganze? Die ältesten Masten für die Oberleitung zwischen Johanneskirchen und Daglfing sind 83 (!) Jahre alt. Eine Erneuerung ist dringend erforderlich. Auf einem Abschnitt von circa vier Kilometer werden mehr als 150 neue Masten aufgestellt und neue Leitungen verlegt. Neben dieser Erneuerung werden gleichzeitig Weichen und Gleisabschnitte in Johanneskirchen sowie die Weichenheizungen erneuert. Die DB investiert dafür rund 19 Millionen Euro.
Zum S-Bahnverkehr: Die S8 fährt außer bei Totalsperrungen die meiste Zeit. Je nach Bauphase wird an bestimmten Tagen und Wochenenden im Juli und August wird die Einschränkung variieren (von 6 bis 14, 6 bis 22, 14 bis 22 oder 21 bis 4 Uhr). Die S-Bahn wird dann im 40-Minuten-Takt verkehren, es kommt zusätzlich zu Reisezeitverlängerungen um bis zu 20 Minuten.
An den Wochenenden (Freitagabend bis Montagfrüh) wird bis 17. September die Strecke zwischen Ostbahnhof und Ismaning ganz gesperrt, ein SEV wird eingerichtet. Ab Oktober bis Dezember wird es unter Einsatz von SEV auch wochentags zu nächtlichen Totalsperrungen kommen. Im November und Dezember sind zudem an einzelnen Tagen und Nächten 40-Minuten-Takte notwendig.