Immer wieder kommt es an Kreuzungen beim Rechtsabbiegen von Lastwagen und auch Bussen zu Unfällen mit Radlern und Fußgängern, vielfach mit tödlichem Ausgang. Ursache dafür ist meist der tote Winkel – Fahrer erkennen weder im Spiegel im Fahrzeug noch per kurzem Blick über die Schulter die Situation. Konvexspiegel, genannt Trixi-Spiegel, sollen helfen, die Unfallzahlen zu reduzieren. Ziel der Stadt ist die >Vision Zero< – keine Verkehrstoten mehr. Auffallend: In Bogen­hausen wurden an vielen Ecken, nicht an jeder, Trixi-Spiegel installiert.

Wieso eigentlich Trixi? Die Spiegel mit einem Sichtfeld von 100 Grad sind benannt nach der 1994 von einem Lastwagen beim Abbiegen erfassten und schwer verletzten Tochter Beatrix von Erfinder Ulrich Willburger. Grundlage für die Einrichtungen in der Stadt ist ein Beschluss im Rathaus vom Juni 2019 für eine einjährige Erprobungsphase mit 100 Spiegeln an 40 Standorten.

Bislang wurden in München 727 Spiegel installiert, 76 weitere unlängst zur Installation angeord­net. Eine Auswertung nach Stadtvierteln ist, so Christina Warta, Pressesprecherin des Mobilitätsre­ferats, derzeit nicht möglich. Insgesamt sollen rund 1000 Spiegel installiert werden, wobei an einer einzelnen Kreuzung auch mehrere Spiegel aufgehängt werden können.

Ein Spiegel kostet rund 80 Euro, 100 Spiegel für den Pilotversuch und die Evaluation hat die Stadt selber beschafft und 1000 Spiegel wurden gespendet und nun sukzessive aufgehängt.

Trixi-Spiegel bieten Lkw- und Busfahrern beim Rechtsabbiegen einen besseren Blick auf Fußgänger und Radler, gleichwohl ist die Nutzungsquote der Spiegel ist gering.    Foto: hgb

Und die Wirkung von Trixi-Spiegeln? Eine Analyse von 554 beobachteten Lkw-Abbiegevorgän­gen, davon 140 unter Beteiligung von Fahrradfahrern, hat ergeben, dass der Spiegel nur in rund neun Prozent der beobachteten Fälle verwendet worden ist. 83 Prozent der Lkw-Fahrer haben nur ihre Fahrzeugspiegel beachtetet, acht Prozent sind ohne Verwendung jeglicher Spiegeleinrichtun­gen abgebogen. Etwa 20 Prozent der Lkw-Fahrer haben vor dem Abbiegevorgang trotz Grünsignal gestoppt, rund 80 Prozent sind ohne Halt durchgefahren. Deutlich häufiger, mit einem Anteil von 26 Prozent, wurde der Trixi-Spiegel hingegen in Kombination mit einer gelbblinkenden Warnleuchte beachtet und genutzt, zum Beispiel an der Kreuzung Berg-am-Laim-Straße / Leuchtenbergring.

Kurzum: die Nutzungsquote der Spiegel ist sehr gering. Sie sind aber gleichwohl ein Baustein, wenn auch ein kleiner, zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.