Harsche Kritik verbunden mit Wut der Anwohner der Johanneskirchner Straße am dritten Abschnitt der geplanten Tram-Nordtangente (ab Neuhausen durch Schwabing), der von der Ecke Cosima- / Johanneskirchner Straße knapp einen Kilometer zum S-Bahnhof Johanneskirchen verläuft. Das war das Fazit einer Informationsrunde zum Trassierungsbeschluss. In einem Brief an den Stadtrat, der am Mittwoch, 27. Juli, entscheidet, fordert eine Frau, Anwohnerin der Grimmstraße, „die Entscheidung / Realisierung zu überdenken und den Beschluss zu vertagen.“ Auszüge:

„Der Sachverhalt und die Auswirkungen dieses Bauvorhabens, wie zum Beispiel die Fällung von 145 Bäumen, von denen 85 unter die Baumschutzverordnung fallen, dürften bekannt sein. Und das beschließt eine Partei, die Grünen, die behauptet, dass die Städte grüner werden müssen, der Klimawandel uns alle betrifft, wir um die Bäume kämpfen müssen und so weiter. Unfassbar!

Wesentliche Voraussetzungen für den Bau einer Straßenbahnstrecke von 700 Metern sind nicht er­füllt. Die Führung der Straßenbahn durch den Englischen Garten sowie die Gleisführung der Deut­schen Bahn (Anm. d. Red: Ausbau der Zugstrecke vom und zum Flughafen) sind ungeklärt. Erst, wenn diese Probleme gelöst sind, macht eine Straßenbahn Sinn. Wie dann das Neubaugebiet (Anm. d. Red: Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme /SEM im Nordosten) verkehrstechnisch er­schlossen werden soll, muss dann sowieso neu geplant werden. Der jetzt geplante >Teilabschnitt< ist schon aus diesem Grund reine Geldverschwendung.

Das Liniennetz Tram (grün) und Bus (rot) mit Abzweigung der Straßenbahn an der Kreuzung Cosima- /Johanneskirchner Straße zum S-Bahnhof. Die Tram nach St. Emmeram ist rosa markiert.    Abbildung: MVG / SWM; Foto: hgb

Vergessen Sie bitte die Streitereien mit dem politischen Gegner und handeln Sie im Sinne der Be­troffenen. Setzen Sie den Beschluss aus, um eine weitere Politikverdrossenheit der Menschen zu verhindern und um zu vermeiden, dass diese Bürger demokratiefeindlichen Strömungen und Par­teien folgen. Es wäre eine sozialpolitische Entscheidung und bestimmt im Sinne der Bürger, die das mit ihren Steuergeldern alles bezahlen müssen, das Geld an die Menschen zu geben, die in Mün­chen hungern, frieren, und nicht wissen, wie sie den Winter überstehen sollen.“