Die geplante Straßenbahn vom Elisabethplatz über die Franz-Joseph-Straße in den Englischen Garten und weiter nach Bogenhausen, entlang der Johanneskirchner Straße bis zum S-Bahnhof, ist ein sehr teures und technologisch überholtes Mobilitätskonzept und schadet massiv der Umwelt“ – das meint ein Bürger und startete daher unlängst eine Petition. Teilnehmen kann man unter https://www.openpetition.de/petition/online/gegen-die-tram-nordtangente-franz-joseph-englischer-garten-bogenh-umweltschutz-steuergeld

Die Begründung der Petition (Auszüge, bearbeitet): Für die Straßenbahn wurde von der Stadt in der Anhörung mit Nutzerzahlen argumentiert. Diese Zahlen der zukünftigen täglichen Passagiere sind Annahmen eines potenziellen Bedarfs. Diese Annahme von Passagierzahlen war die Begründung zur Notwendigkeit einer Tram gegenüber den Busvarianten.

Die Zahlen sind extrem hoch. Ich zweifele diese Schätzungen – auch anhand der messbaren / aktuellen Passagierzahlen bei den umgeleiteten Buslinien durch die Franz-Joseph-Straße – stark an. Eine Tram erzeugt mit ihrer massiven Investition in Infrastruktur (Schienen aus Stahl, Beton, Masten, Stromleitungen etc) nicht nur einen enormen ökologischen >Footprint<. Eine Straßenbahn ist fix, unflexibel, unveränderlich. Und das in sich einer rapiden verändernden Stadt.

Offensichtlich besteht die Möglichkeit, dass die bestehende Fernheizungsleitung (FH) nicht in der Straße verbleiben muss. Im Moment wird geprüft, ob die Leitung in die Häuser verlegt werden kann.

Jedes Fahrzeug, das an der sowieso beengten Fläche anhält, blockiert die Tram. Ein Bus fährt an dem Fahrzeug vorbei. Eine Tram hat keine solche Möglichkeit. Elektrogelenkbusse transportieren bis zu 150 Passagiere – fast soviel wie eine große Tram. Busse sind grundsätzlich leise und – noch einmal – können allem ausweichen und deutlich schneller bremsen.

Stromleitungen bauen elektrische Felder auf, die Menschen und Tiere spüren und die darunter leiden können. Geplant ist eine Investition von 160 Millionen Euro – es werden sicherlich deutlich höhere Kosten entstehen (siehe https://bi-medien.de/fachzeitschriften/baumagazin/wirtschaft-politik/studie-oeffentliche-grossprojekte-im-schnitt-73-teurer-als-geplant-b10358).

Eine Tram ist ein schweres, lärmendes Verkehrsmittel (siehe die Quellen zu den Avenio-Zügen mit ihrem Rumpeln) im Vergleich zu Elektrobussen. Schutz vor Lärm muss berücksichtigt werden.

Bayern und unser München haben höchsten Bedarf an Renovierungen und Ausbau von Schulen und Kitas. Dieses für die Tram verplante Geld fehlt hier. 160 Millionen Euro können zur Unterstützung armer Mitbürger verwendet werden, zur Schaffung von günstigem Wohnraum. Oder zur Anschaffung der modernsten Busflotte Europas zum Bruchteil der Kosten. Das ist unser Vorschlag.

Der ökologische Einschlag ist enorm. Entlang der Trasse in der Franz-Joseph-Straße müssen für dieses >grüne< Projekt mindestens 145 alte Bäume gefällt werden. Diese Zahl wurde mehrfach korrigiert. Ob aus Gründen der Neuplanung oder der erleichterten Überzeugbarkeit? Bäume sind CO2-Absorbierer, Sauerstoff-Erzeuger und Spender von Feuchtigkeit und Kühle. Genau das Thema, das immer wieder im Rahmen der Stadterwärmung und Klimadiskussion gebracht wird. Städte brauchen alte Bäume. Die Bäume sind nicht nur in Schwabing beispielsweise das Zuhause von Fledermäusen oder Gartenbaumläufern oder >Stop-over< für Stieglitze.

Mit der Online-Petition werden Unterschriften gesammelt, um dieses Projekt im Stadtrat noch rechtzeitig stoppen zu können. Also, volle Kraft dagegen.“

Die Johanneskirchner- Richtung Freischützstraße: Vorzeitige Arbeiten wie das Verlegen von Leitungen in der Fahrbahn oder die Fällung von Bäumen für eine Tram-Linie hat die Regierung von Oberbayern untersagt. untersagt. Foto: hgb