März 2023: Der Bezirksausschuss unterstützt das Anliegen von Anwohnern der Musenbergstraße 8 und 14 bis 16 bezüglich „ungenehmigten Nutzungen auf Privatgrundstücken entlang der S-Bahntrasse direkt gegenüber unseren Grundstücken.“ Dort werden zum einen Container teils dreistöckig gestapelt, zum anderen ein Areal von einem Autohändler als Abstellplatz genutzt. Die Lokalpolitiker: „Die illegale Nutzung an dieser Stelle beenden“, die Lokalbaukommission (LBK) wird gebeten, „umgehend rechtliche Schritte zu ergreifen, um die Beendigung durchzusetzen.“ Die Antwort der Behörde (Auszüge):

„Der LBK ist die Grundstückssituation bekannt. Das Areal steht in Privateigentum. Eine Besichtigung ergab: Beginnend nach der Bus-Wendeschleife am S-Bahnhof Johanneskirchen Richtung Süden kommen zuerst zwei getrennte Stellflächen, genutzt als Lagerplatz / Autohandel, jeweils umschlossen / abgegrenzt durch einen Bauzaun, danach folgt ein Containerlagerplatz.

Das Grundstück liegt im > Außenbereich<. Ein Bebauungszusammenhang mit dem Wohngebiet östlich der Musenbergstraße wird nicht gesehen. Der rechtswirksame Flächennutzungsplan mit integrierter Landschaftsplanung stellt für den Bereich östlich der Bahnlinie >Sonstige Grünfläche (SG)< dar. Für das Grundstück gilt die Baumschutzverordnung.

Die LBK hat wegen der Containerlager-Platznutzung die Grundstückseigentümerin mit der Sach- und Rechtslage konfrontiert mit dem Ziel, die gewerbliche Nutzung zu untersagen. In ihrer Stellungnahme führt die Eigentümerin (Anm. d. Red.: eine Firma aus Oberhaching) aus, dass aus ihrer Sicht die Voraussetzungen für eine Nutzungsuntersagung nicht vorliegen. Unter anderem wird Bestands- und Vertrauensschutz sowie nachträgliche Genehmigungsfähigkeit der Nutzung geltend gemacht.

Die LBK prüft derzeit die anwaltschaftlichen Einwendungen. Leider hat sich die Prüfung der Einwendungen verzögert, die Bearbeitung der Angelegenheit wird jedoch nun zeitnah fortgesetzt.“

Im März 2023 hatte ein Anwohnervertreter im Bezirksausschuss erklärt: „Seit eineinhalb Jahren haben wir mehrfach auf die Missstände hingewiesen. Wir erhalten von der LBK einfach keine Unterstützung. Für den Wert unsere Grundstücke ist die Baumkulisse zu den S-Bahngleisen sehr bedeutsam. Diese Fläche ist als ökologische Ausgleichsfläche ausgewiesen, was beim Ankauf unserer beiden Grundstücke auch so eingewertet wurde.“

Zum Problem wurde erläutert: „Auf einer Länge von circa 200 Meter befindet sich der Abstellplatz eines Autohändlers, südlich ein Containerverleih mit schätzungsweise 100 Containern. Die Container werden an der Grundstücksgrenze Richtung Wohngebiet teilweise dreigeschossig gestapelt, was in etwa neun Metern Wandhöhe entspricht – und das auf einer Gesamtlänge von 100 Metern. Es erzeugt ein unangenehmes und bedrückendes Gefühl.“

Der Mann, ein Architekt, argumentiert: „Entlang des Grundstücks befinden sich mehr als 100 Jahre alte, schützenswerte Bäume, die durch das Stapeln der Container und dem täglichen Verschieben fahrlässig beschädigt werden. Die Container tangieren bereits die Kronen, diverse Äste sind schon beschädigt, der Wurzelbereich ist vollständig belegt.“

Stand März 2023: Illegale Nutzung auf einer, laut Anwohnern, ökologischen Ausgleichsfläche gegenüber den Wohnhäusern Musenbergstraße 8 und 14 bis 16 und Blick (kl. Bild) auf die Container von der Rückseite aus (entlang der Bahntrasse). Archivfotos: hgb
Stand Februar 2024: Nach wie vor stapeln sich die Container teils dreistöckig (Sicht von der Rückseite aus entlang der Bahntrasse). Die LBK prüft derzeit die anwaltschaftlichen Einwendungen der Grundstückseigentümerin. Foto: hgb