Romane, Taschen-, Märchen- und bunte Kinderbücher, Puzzle, Gläser, Tassen, Bilderrahmen, Taschenrechner, Toaster, Mini-Fußballkicker, Spielfiguren, Skischuhe, Kaffeemaschine, Trinkbecher, Schirmmützen, Werkzeug – all das und vieles andere mehr wartet auf neue Besitzer. Und das gratis! Möglich ist’s durch den Umsonstschrank an der Ecke Barbarossa- / Hörselbergstraße in der Parkstadt, der am 14. Februar 2020, also vor drei Jahren, eröffnet worden ist.
Nachdem seinerzeit das Vorhaben, den Schrank auf einem öffentlichen Platz aufzustellen, wegen Genehmigungs- und Haftungsfragen nicht realisiert werden konnte, war der von der Idee angetane Pfarrer Markus Rhinow von der Immanuel-Nazarethkirche „eingesprungen, hatte ein „Eckchen“ neben der Kirche zur Verfügung gestellt. Rhinow bei der Einweihung: „Das wird ein lebendiger Ort.“ Heute ist es ein Magnet im Wohnquartier – und auch ein Treffpunkt für Gespräche unter Nachbarn.
Der Umsonstschrank ist ein kleines, hellblau lackiertes Gartenhäuschen, das aus Spenden finanziert worden ist. Die Idee dazu hatte Anwohnerin Eveline Jurka-Schmidt – bei der Umsetzung unterstützt von Catherine Krebs und Hannah Patalong –, als sie bemerkte, dass immer wieder prall gefüllte Tüten samt Zettel mit der Aufschrift „zu verschenken“ vor Hauseingängen standen. Der Schrank passt zweckmäßig neben die Kleidersammlungs-Box der Diakonia. Er steht fest verankert am Gehwegrand auf eigens verlegten Platten. Allein diese Arbeit verschlang mehr als 1000 Euro. Damit finanziell alles gestemmt werden konnte, hatte Rhinow 400 Euro beigesteuert.
Wer’s noch nicht kennt – Spenden sollen gut erhalten, funktionsfähig und sauber sein; sie sollen (einzeln, nicht in Tüten) im Schrank (nicht davor!) abgestellt werden. Wer einen größeren Gegenstand wie einen Sessel, einen Kühlschrank oder einen Kinderwagen zu verschenken hat, kann am „Schwarzen Brett“ einen Aushang befestigen. Dort befindet sich auch eine Liste, welche Gegenstände erwünscht oder welche nicht erwünscht sind. Und: natürlich keinen Müll deponieren. Damit stets sauber und sortiert ist, dafür sorgt ein inzwischen aus neun Frauen bestehendes „Betreuungsteam“.