Auf eins folgt zwei: Die Instandsetzung und Erweiterung der Bestandssportstätten der Turner-schaft (TS) Jahn an der Weltenburger Straße unterstützt die Stadt mit 2 999 119 Euro, also rund drei Millionen Euro. Gemäß der Vorlage des Referats für Bildung und Sport (RBS) für den Sportaus-schuss belaufen sich die Gesamtbaukosten auf 9 997 062 Euro, also rund zehn Millionen Euro.

Nach umfangreichen Arbeiten ist der erste Bauabschnitt – Kosten mehr als 23 Millionen Euro – inzwischen fertiggestellt. Dabei wurde die Sportanlage im nördlichen Bereich des Grundstücks (für das Areal läuft ein Erbbaurechtsvertrag mit der Stadt bis Ende 2062) mit dem Neubau einer Dreifachturnhalle erweitert. Die neue Halle mit Zuschauertribüne, Kiosk und überdachtem Parkdeck verfügt über einen Gymnastikraum, Fitnessraum, Sauna- und Wellnessbereich, Umkleide- und Sa-nitärräume, Lager- und Technikräume sowie ein neues, öffentlich zugängliches Restaurant.

Außerdem befindet sich im Neubau auch der neue Haupteingang der Sportanlage, über den alle Sportstätten und Nebenräume erreichbar sind. Um Doppelstrukturen zu vermeiden, wurden bereits bei diesen Maßnahmen nicht mehr notwendige Bereiche und Räume, zum Beispiel der alte Gast-stättenbereich, abgebrochen oder einer neuen Nutzung zugeführt.

Zusätzlich zu den Bauarbeiten der Dreifachhalle wurden auch die Außenbereiche der bestehenden Freisportanlage sukzessive neugestaltet, geordnet und instandgesetzt. So wurden unter anderem die 400-Meter-Laufbahn und die Freisportanlage saniert, drei Tennisplätze innerhalb der 400-Meter-Laufbahn errichtet sowie die Leichtathletik- und Beachvolleyball-Anlage neu angelegt.

Zum zweiten Bauabschnitt: Die Anlage besteht in der gegenwärtigen Form seit den 1970er Jah-ren. Da die Dächer der zwei Hallen in die Jahre gekommen sind, ist eine Erneuerung unter energe-tischen Gesichtspunkten unausweichlich. Auch der rund 30 Jahre alte Sportboden in der kleinen Sporthalle sowie die Lüftungsanlagen müssen modernisiert und energetisch auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.

Die Maßnahmen erfolgen in zwei Schritten Der erste beinhaltet die Sanierung und Erweiterung der kleinen Bestandshalle, den Umbau und die Sanierung der bestehenden Büroräume im Osttrakt des Erdgeschosses sowie den Umbau des Herren-Toiletten und die Bodenbelagserneuerung der Flure im Mitteltrakt. Während dieses ersten Teilbauabschnittes bleibt die große Bestandshalle inklusive aller angrenzenden Umkleiden, Sanitärbereiche und Sportgeräteräume in Betrieb.

Der neue Hallenteil für die aktiven Turner wird mit einer „Schnitzelgrube“ ausgestattet und wird eine Größe von rund 550 Quadratmetern (22 mal 25 Meter) haben. Baulich schließt er sich an die beste-hende kleine Halle an. Auf dem Dach des Erweiterungsbaus wird eine Photovoltaikanlage installiert.

Die besagten Gesamtbaukosten über zehn Millionen Euro setzen sich zusammen aus Eigenmitteln der TS Jahn (knapp 4,5 Millionen Euro), den angeführten drei Millionen Euro von der Stadt, rund 1,5 Millionen Euro Zuschüsse über den Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) und einem städti-schen, zinslosen, 15 Jahre laufenden Darlehen über fast einer Million Euro.

Hintergrund zur TS Jahn: Der Verein – keine Fußballabteilung (!) – gehörtmit mehr als 4500 Mit-gliedern zu den größten „Clubs“ in München. Trotz der coronabedingten Schließungen der Sport-stätten in Bayern in den Jahren 2020 und 2021 und den damit verbundenen Mitgliederverlusten, konnte der Verein zwischenzeitlich wieder viele Sportbegeisterte gewinnen (Mitglieder 2021: 4212; Mitglieder 2022: 4097, Mitglieder 2023: 4576).

Der Verein bietet im Leistungs- und Breitensportbereich ein umfangreiches Angebot in den Abtei-lungen Basketball, Beachvolleyball, Karate / Budo, Kraftsport, Gymnastik / Fitness, Handball, Leichtathletik, Rhythmische Sportgymnastik, Tanzen, Tennis, Tischtennis, Turnen und Volleyball. Hinzu kommen verschiedene Kursangebote wie aktuell Kindertanzen, „Lauf 10“ oder Yoga. Übri-gens: Der Anteil der weiblichen aktiven Mitglieder übersteigt seit Jahren stabil den Anteil des Män-neranteils – Verhältnis rund 60 zu 40 Prozent.