Autoreduziertes Wohnen – es gibt passende Mobilitätsangebote für jeden im Quartier“. So heißt es in der Beschreibung des Wohnquartiers für rund 4500 Menschen entlang der Cosimastraße. Autoreduziert? Von wegen! Sucht ein Autofahrer einen Parkplatz, so muss er meist durchs ganze Viertel „kreisen“ – kaum eine Lücke an den Fahrbahnrändern ist zu finden, fast alles ist zugeparkt.
Kaum verwunderlich ist daher ein Antrag der >Genossenschaft für Quartiersorganisation“< (GeQo eG) in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Mobilität (zusammengesetzt aus Bewohnern): „Auf der nördlichen Straßenseite (den Häusern zugewandt) der Jörg-Hube-Straße 31 bis 165 (Wendehammer) soll ein eingeschränktes Halteverbot eingerichtet werden. Die Parkplätze auf der Südseite sollen bestehen bleiben. Es stehen noch ausreichend freie Tiefgaragenstellplätze in der Jörg-Hube-Straße zur Verfügung.“
Die Begründung (Auszüge; bearbeitet): „Der Baustein des reduzierten oberirdischen Fahrzeugaufkommens ist bisher aufgrund der aktuellen Parksituation entlang der Häuserseite in der Jörg-Hube-Straße nicht vollständig umgesetzt. Auch würde ein eingeschränktes Halteverbot die Verkehrssicherheit deutlich begünstigen. Aktuell ist die Fahrbahn effektiv auf eine Spur verengt; dies führt regelmäßig zu Problemen bei Lieferfahrzeugen oder Rettungsfahrzeugen und bereitet den Fahrern von Müllfahrzeigen Probleme. Der Kita-Bringverkehr verschärft die Situation morgens zusätzlich. Zudem sind dort Fußgänger, Kinder mit Laufrädern, Roller, Kinderwägen usw. unterwegs und aufgrund der viel genutzten Freizeitflächen finden viele Überquerungen der Fahrbahn statt.
Als Beleg für den Antrag dient eine schriftliche Umfrage unter den Anwohnern. Demnach gab es von 58 Prozent der Haushalte eine Rückmeldung – 76 Prozent davon unterstützen das Vorhaben.
Der rechtliche Hintergrund: Im Bereich eingeschränktes Halteverbot ist das Parken verboten, weshalb es umgangssprachlich oft auch als >Parkverbot< bezeichnet wird. Das Halten ist hier erlaubt, sofern es nicht länger als drei Minuten dauert und der Fahrer bei seinem Fahrzeug verbleibt, dass er jederzeit wegfahren kann.
Der Beschluss des Bezirksausschusses: „Weiterleitung an das Mobilitätsreferat mit der Bitte um Stellungnahme.“
Unter dem Stichwort „Mobilität“ (Angebot Carsharing) kann man auf der Internet-Seite der GeQo eG lesen: Für ein Carsharing-Auto werden im Durchschnitt fünf Privatautos abgeschafft; mindestens zehn weitere Autos werden eingespart, weil die Teilnehmer insgesamt weniger mit dem Auto fahren. Carsharing liefert somit einen effektiven Beitrag zur Entlastung der Umwelt und trägt wesentlich zur Umsetzung des Mobilitätskonzepts bei.
Und weiter: „Mit der App von Ampido kann man sich einfach einen freien Parkplatz suchen, ihn reservieren und gegen Gebühr mieten. Die App navigiert einen direkt zum reservierten Stellplatz, so dass die Suche entfällt. Im Prinz-Eugen-Park gibt es zahlreiche Ampido-Stellplätze in Tiefgaragen, deren Tor sich mit der App öffnen lässt. So wird der oberirdische Parkdruck reduziert, Tiefgaragen und öffentlicher Parkraum werden flexibel genutzt, die Aufenthaltsqualität für alle im Quartier steigt. Jeder Stellplatzbesitzer kann den eigenen Platz zum Beispiel für die Dauer einer Urlaubsreise über Ampido vermieten und so zur flexiblen Parkraumnutzung beitragen.“
