Die Forderung des Bezirksausschusses per Antrag an die Stadt ist glasklar: „Postfiliale Meistersingerstraße 77 erhalten!“ Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft, übermittelte dazu Florian Ring, Vorsitzender des Kommunalparlaments, jetzt die Antwort der Deutschen Post (Auszüge; redaktionell bearbeitet):
„Aktuell betreibt die Deutsche Bank unter der Marke Postbank eine Filiale in der Meistersingerstraße. Die Bank arbeitet dort mit der Deutschen Post AG zusammen. Der Anbieter Gelber Dienstleistungen darf im Rahmen eines >Untermietverhältnisses< in den Räumen und mit dem Personal des Filialbetreibers auf Basis eines Kooperationsvertrags seine Services anbieten. Alleiniger Mieter und Flächenverantwortlicher ist jedoch die Postbank.
Mitte vergangenen Jahres gab die Postbank die Schließung von sechs ihrer 16 Münchner Filialen bekannt. Einer der Standorte ist die Meistersingerstraße. Diese unternehmerische Entscheidung der Postbank, auf die weder die Politik noch die Verwaltung unmittelbaren Einfluss nehmen können, führt dazu, dass auch die Deutsche Post diesen Standort verliert.
Über die Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) ist die Deutsche Post AG verpflichtet, innerstädtisch in einem Radius von 2000 Metern stationäre Einrichtungen für ihre Kunden zu betreiben. Diese Vorgabe wird die Post auch in Zukunft einhalten. Sie hat großes Interesse daran, ihre Services weiterhin am Standort Meistersingerstraße anzubieten. Dafür sucht das Unternehmen derzeit noch einen geeigneten Kooperationspartner. Sollte dies nicht möglich sein, wird die Post versuchen, im näheren Umfeld eine neue Post-Partnerfiliale zu eröffnen. Alternativ dazu legt das Postgesetz fest, dass anstelle der personenbetriebenen stationären Einrichtungen auch automatisierte Stationen (Poststationen) zulässig sein können.
Die Postinfrastruktur rund um die Meistersingerstraße –
Briefkästen:
• Knappertsbuschstraße / Ecke Bruno-Warter-Ring (186 m)
• Ostpreußenstraße 87, 2 Briefkästen (326 m)
• Wilhelm-Dieß-Weg 2, 2 Briefkästen (432 m)
Packstationen:
• Lidl Markt, Freischützstraße 46 (zwei Packstationen) (825 m)
• Cosimastraße 5 (871 m)
DHL-Paketshops:
• Mehr als Schreibwaren, Ostpreußenstraße 31a (968 m)
• Kai & Kar Shop, Freischützstraße 96 (1,1 km)
• Schreibwaren, Tabakwaren, Lotto, Fürkhofstraße 5 (1,2 km)
Postfilialen:
• Tabac & Co im Prinz-Eugen-Karree, Cosimastraße 116 (975 m)
• AVIA Tankstelle, Effnerstraße 101 (1,4 km)
Einen Gesamtüberblick über alle aktuell verfügbaren Postservices im Stadtbezirk 13 Bogenhausen bietet die Internetseite: https://deutschepost.de/de/s/standorte.html.
Die Vertriebsleitung der Post nimmt gerne Vorschläge für neue DHL-Packstationsstandorte oder Kontakte zum Aufbau neuer Postpartner-Filialen entgegen.“
Baumgärtner weiter: „Nachdem die beabsichtigten Schließungen von Postbankfilialen vielen Münchnern die postalische Versorgung erschweren werden, hat der Stadtrat im Juli den Antrag „Stopp dem Poststerben“ gestellt. Darin wurde gefordert, die Versorgungssituation mit Postdienstleistungen zu verbessern und langfristig zu sichern.
Um dieses Ziel zu erreichen, wandte sich Oberbürgermeister Dieter Reiter an den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Er schlug vor, gemeinsam mit der Post ein an die Münchner Situation angepasstes Konzept für stationären Einrichtungen zu erarbeiten, für dessen langfristigen Betrieb sich der Anbieter Gelber Dienstleistungen verpflichten sollte. Insbesondere wurde vorgeschlagen, dass die Post künftig wieder eigenständig Flächen für den Betrieb ihrer Filialen anmietet.
Das Bundesministerium teilte in seiner Antwort lediglich mit, dass die Deutsche Post AG in Einzelfällen Flächen zum Betrieb einer Filiale anmietet. Darüber hinaus wurde auf die Bundesnetzagentur verwiesen. Reiter hat daraufhin den Präsidenten der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, Klaus Müller, gebeten, das Anliegen des Stadtrats nochmals zu prüfen. Eine Beantwortung steht noch aus.“
