Die Überschrift „JA zu Olympia = NEIN zur SEM Nordost“ eines CSU-Antrags im Stadtrat – gezeichnet vom Fraktionsvorsitzenden Manuel Pretzl und den Stadträten Jens Luther (Bogenhausen), Fabian Ewald (Berg am Laim) und Ulrike Grimm (Ramersdorf Perlach) – trifft die Problematik auf den Punkt: Die Stadt beendet das Verfahren der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM). Gleichzeitig beginnt die Stadtspitze umgehend direkte Gespräche mit den beteiligten Grundeigentümern mit dem Ziel, Flächen für den Bau des Olympischen Dorfs zu akquirieren. Dabei ist der Freistaat Bayern, ebenfalls auf Spitzenebene, einzubinden.

In der Begründung der Initiative wird ausgeführt (Auszüge; bearbeitet): „Der Stadtrat hat am 28. Mai 2025 mit großer Mehrheit beschlossen, sich um Olympische und Paralympische Spiele im Jahr 2036 oder 2040 zu bewerben und eine umfangreiche Konzeption dafür beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) einzureichen.

Ein Teilbereich des Nordostens, der als SEM-Umgriffsgebiet ausgewiesen wurde, wird als möglicher Standort für ein neues Olympiadorf mit Sportstätten durch das Planungsreferat vorgeschlagen. Dies aber ohne im Vorfeld dieser Planung Gespräche mit den betroffenen Eigentümern geführt zu haben. Nach Bekanntwerden der Bewerbung wurden einige Eigentümer mit einem lapidaren Brief der Verwaltung über die Planungen informiert und Gesprächsangebote offeriert, die sich um ihr Eigentum drehen.

Die SEM ist grundsätzlich ein falsches Instrument, um in München zeitnah bezahlbaren Wohnraum zu realisieren. In diesem Verfahren dauern Umsetzungen allein aufgrund des Ausmaßes des Planungsgebiets sehr viel länger als zielgerichtete und mit den Eigentümern auf Augenhöhe ausverhandelte und abgestimmte Bebauungspläne. Für den Bau eines Olympischen Dorfs ist die SEM allerdings ein Sargnagel. Wenn die Grundstückseigentümer, über deren Köpfe in der Vergangenheit immer hinweg entschieden wurde, den angekündigten Klageweg beschreiten, dauern allein die Prozesse um eine Enteignung länger als die Zeit bis zu möglichen Olympischen Spielen. Deshalb ist klar: Wer Olympia will, muss die SEM beenden!“

Seit Jahren gibt’s massive Proteste gegen die Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) im Nordosten. Die Olympiade mit dem Olympischen Dorf könnte ein Wendepunkt werden. Die CSU im Stadtrat macht klar: „Wer Olympia will, muss die SEM beenden!“    Foto: hgb