Bisweilen scheint es, dass Verkehrsregeln eher als Empfehlungen verstanden werden, dass oft vergessen wird, dass diese Regeln dazu dienen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewähr-leisten.“ Diese Aussage von Polizeidirektor Andreas Franken, Leiter der Polizeiinspektion 22 Bo-genhausen, ging vielen Besuchern bei der Bürgerversammlung rein ins rechte Ohr und links wieder raus. Aber:
Die nachfolgenden Zahlen für 2024 zeigten unter den Bürgerinnen und Bürger sichtlich Wirkung: 2670 Unfälle, 271 Verletzte, drei Tote. Und vor wenigen Wochen gab es – auf der Richard-Strauss-Straße – erneut einen Unfalltoten! Franken erläuterte und mahnte:
„Unter den verletzten Verkehrsteilnehmer waren 120 als Radfahrer unterwegs. Bei ungefähr der Hälfte der Radunfälle in München hatten Radfahrer die Hauptschuld. Ursache war unter anderem das Missachten der Vorfahrt, das Fahren entgegen der Fahrtrichtung oder das Ignorieren von roten Ampeln.
Das bedeutet aber auch, dass bei der anderen Hälfte der Unfälle Autofahrer verantwortlich waren. Hier wurden häufig von hinten kommende Radfahrer beim Öffnen der Fahrzeugtür übersehen oder in gleiche Richtung Radelnde wurden beim Rechtsabbiegen nicht wahrgenommen.
Der Schulterblick kann nicht durch allerlei technische Unterstützung im Fahrzeug ersetzt werden. Der >Trick<, die Wagentüre beim Aussteigen immer mit der >falschen< Hand, also der Hand, die im weitesten vom Griff entfernt ist, zu öffnen, hilft hierbei. Kurz: der >Holländergriff<. Radfahrer können ihr Verletzungsrisiko aber trotzdem reduzieren, in dem sie konsequent einen Helm tragen.“
Nebenbei: Bei den besagten 2670 Unfällen lag in 688 Fällen Unfallflucht vor, 259 konnten geklärt werden. Die Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss sind mit 150 in etwa konstant im Vergleich zu 2023. Die diesbezüglichen Unfälle aber reduzierten sich – vom 28 auf 18.
Stark zugenommen haben indes die gebührenpflichtigen „Beanstandungen“: von 14 147 auf 15 304. Mit anderen Worten: ob Samstag, Sonntag oder Feiertag – jeden Tag 42 „Knöllchen“.
