Sie nehmen immer mehr zu – die Zahl der E-Scooter, die Zahl der Unfälle mit E-Rollern und auch die Zahl der dabei Verletzten (alles ohne Fahrräder / Pedelecs mit Elektroantrieb!). In Bay­ern wurden laut Angaben aus dem Innenministerium bis Ende Oktober 2022 knapp 1100 Unfälle (im Vergleichszeitraum 2021: 762) mit den fachlich so bezeichneten Elektrokleinstfahrzeugen regis­triert, wobei es 1040 Verletzte (im Vergleichszeitraum 2021: 663) und zwei Todesfälle gegeben hat. Mit anderen Worten: bei fast jedem Unfall gab es Verletzte! Ein Trend, der sich auch im 13. Stadtbezirk abzeichnet.

Laut Polizeihauptkommissar Andreas Kneißl, Leiter des Sachbereichs Verkehr bei der Inspektion 22 Bogenhausen, sind 2021 sechs Verkehrsunfälle mit E-Scootern, davon vier mit Personenscha­den, polizeilich bekannt geworden beziehungsweise aufgenommen worden. 2022 registrierte die Polizei bereits elf Unfälle mit zehn verletzten Personen.

Die Dunkelziffer sowohl im Freistaat als auch in Bogenhausen dürfte wohl wesentlich höher sein. Denn wer ruft schon die Gesetzeshüter, wenn es sich vermeiden lässt. Indizien dafür: Bis Oktober 2022 gab’s laut Statistik Bayern weit mehr als 2000 Ordnungswidrigkeiten und mehr als 700 Unfälle unter Alkoholeinfluss.

Die „Tretroller“ mit Elektroantrieb, die seit einigen Jahren auch in München an jeder Ecke stehen oder liegen, sind vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen „in“. Die Personen, die 2021 bei E-Scooter-Unfällen in Deutschland verletzt (mehr als 4800) oder getötet (fünf) wurden, sind im Durchschnitt etwa 30 Jahre alt. Oft fahren die Jugendlichen – schon 14-Jährige dürfen die Tretroller nutzen – zu zweit, manchmal gar zu dritt auf einem Scooter, was verboten ist. Bezüglich Alkohol gilt beim Fahren mit einem E-Scooter wie beim Autofahren die 0,5-Promille-Grenze. Und 0,0 Promille in der Probezeit und unter 21 Jahren – wenn man denn einen Führerschein hat …