Feierliche Einweihung der neuen Weihnachtskrippe im einsichtbaren, beleuchteten Eingangsbereich des Generalkonsulats Ungarn in der Mauerkircherstraße: Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó entfernte zusammen mit Robert Brannekämper (CSU), Bogenhausens Mann im Maximilianeum, ein abdeckendes weißes Leintuch von der Krippe mit Maria, Josef und dem Christuskind, zwei liegenden Lämmern und den drei farbenprächtig dargestellten Weisen Melchior, Caspar und Balthasar mit ihren Gaben. Pfarrer János Merka von der Katholischen Ungarischen Gemeinde segnete die kunstvoll gestalteten Figuren, gemeinsam sprachen die Anwesenden ein Gebet.

Mahnende Worte von Brannekämper: „Diese Krippe ist keine Deko, sondern ein Statement. Sie sagt uns: Die Würde des Menschen beginnt dort, wo einer nichts vorzuweisen hat – außer dem Recht, geliebt zu werden. Und sie fragt uns: Verlassen wir uns wirklich auf Kurse, Klickzahlen und Koalitionen oder trauen wir diesem unscheinbaren Anfang mehr zu als all den großen Parolen. Dank an alle, die diese Krippe mit Herz und Händen gebaut haben. Öffnen wir sie nicht nur für Foto-Handys, sondern für unsere eigenen Herzen. Diese Weihnachtskrippe ist eine kleine, störrische Gegenrede gegen Zynismus, Hektik und Herzvergessenheit.“

Gestaltet wurden die Krippe von Bildhauerin Gabriella Miskolczy und von Bühnenbildner Szilárd Kerekes. Die Figuren bestehen aus geschnitztem Styropor, das mit Plane, einem dichten Stoffgewebe, überzogen wurde; Gesichter und Hände sind mit Papier kaschiert, um eine präzisere Oberfläche zu erzielen und eine schönere Bemalung zu ermöglichen. Die Figur des Jesuskinds ist vollständig kaschiert. Nachdem der Stall mit Plane überzogen worden war, wurde er mit Fliesenkleber beschichtet und anschließend bemalt.

Wegen der Größe der Skulpturen und dass die Darstellung des historischen Ereignisses nicht vom Stall ablenkt, wurde dieser stilisiert – in Form einer „Guckkastenbühne“ – gestaltet. Die L-förmige Seitenwand vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit, ohne den Raum vollständig zu schließen.

Die neue Krippe gefällt – und wie: Kaum hatten sich die Gästerunde um Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó auf einen wärmenden Glühwein zurückgezogen, blieben schon die ersten Passanten am Zaun stehen, bewunderten die Figuren, zückten ihr Handy und fotografierten. Ein kleines Mädchen in Begleitung ihrer Mutter strahlte übers ganze Gesicht.

Gruppenbild mit Krippe (v. li.): János Kucsera (Leiter des Ungarischen Kulturvereins), Robert Brannekämper (CSU-Landtagsabgeordneter), Polizeioberrat Andreas Franken (Leiter der Inspektion 22 Bogenhausen), Erzsébet Szarvas (Seelsorgerin), Pfarrer János Merka (Katholische Ungarische Gemeinde München) und Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó.      Foto: hgb