Das Problem in der Umgebung der Amberger-, Niedermayer- und Gebelestraße besteht seit mehr als sechs Jahren, das sich durch die von der Stadt erlassene Halteverbote noch verschärft hat: Autofahrer mit auswärtigen Fahrzeugkennzeichen, zumeist Besucher des Generalkonsulats von Rumänien an der Richard-Strauss-Straße, kreisen – meist vergeblich – auf der Suche nach einem Parkplatz durch das Wohnviertel. Die Folge: Autos werden verbotswidrig einfach im Bereich des Wendekreises am Ende der Amberger Straße abgestellt. Oder auf dem Gehsteig, in Feuer­wehr- und Garagenzufahrten sowie ab und an gar in zweiter Reihe geparkt.

Ein Anwohner klagt jetzt erneut in einem Schreiben an den Bezirksausschuss: „Der Wendekreis dient immer wieder den Besuchern des Generalkonsulats als Park- oder Aufenthaltsplatz. Wenden und / oder Einfahren von Liefer- oder Müllfahrzeugen ist dann unmöglich. Die Verantwortlichen des Generalkonsulats sind offensichtlich trotz mehrfacher Aufforderung weder gewillt noch in der Lage, ihre Besucher auf die Benutzung der öffentlichen Parkhäuser oder (legale) Parkplätze hinzuweisen. Überdies wird häufig auch Müll hinterlassen.

Weiter argumentiert der Anlieger: „Der Parkplatzsuchverkehr macht nach meinen Schätzungen inzwischen mehr als 50 Prozent des täglichen Verkehrsaufkommens in diesem Wohngebiet aus. Die Parkmöglichkeiten haben sich durch die Einschränkung des Gehwegparkens erheblich verrin­gert, wodurch das Hin-und Herfahren zugenommen hat. Als Ausweg wird dann häufig die Zufahrt zur Tiefgarage Niedermayerstraße >missbraucht<, so dass dort die Müllabfuhr keinen Zugang mehr hat und der Hausmeister den dort abgestellten Container nicht bedienen kann.“

Der Wendekreis am Ende der Amberger Straße: Autos, überwiegend von Besuchern des rumänischen Generalkonsulats, werden hier oft verbotswidrig einfach abgestellt.    Foto: hgb

Und: „Zusätzlich werden die Gebel- und die Niedermayerstrasse bei Staus am Effnerplatz immer wieder von Autofahrern als Abkürzung benutzt. Zudem hat das Verbot des Gehwegparkens zu einer Erhöhung der Geschwindigkeiten in dem Viertel geführt. Ich schlage vor, die Einfahrt in das Wohn­gebiet nur mehr für Anlieger / Anwohner auszuweisen und eine entsprechende Beschilderung an den Einfahrten anzubringen. Und das rumänische Konsulat soll durch die Behörden darauf hinge­wiesen werden, dass es nicht zum Kreis der Anlieger gehört.“

Auszug I, wörtlich, aus der Internet-Seite des Generalkonsulats: „Das konsularische Leistung … fasst Bundesland Bayern um. Somit ist das Generalkonsulat für 200 000 rumänische Staatsbür­ger, die im Süden Deutschlands leben und arbeiten, zuständig. Hinzu kommen auch die Bürger, die Süddeutschland als Touristen besichtigen. … Eine besondere Aufmerksamkeit schenken wir den Siebenbürgen Sachsen- und Banater Schwaben-Gemeinden in der Region. Alle diese Gemein­schaften sind solide Verbindungsbrücke zwischen Rumänien und die deutsche Gastgesellschaft.“

Kurzum: Die Besucher kommen fast ausschließlich mit dem Auto, vielfach mit Babys und kleinen Kindern – offensichtlich für Anmeldungen. Im April 2021 war Florian Ring, Vorsitzender des Kom­munalparlaments, nach Beschwerden bemüht, den Parkplatzfrust zumindest zu mildern, war mit der seinerzeitigen Generalkonsulin Iulia-Ramona Chiriac in Kontakt. Ergebnis: Das Konsulat will auf sei­ner Internet-Seite auf die Parkplatzsituation hinweisen. Und klar machen, dass bei Falschparken ein Bußgeld fällig wird, sofern die Polizei vor Ort kontrolliert. Bis dato ist es bei der Absicht geblie­ben!

Das Generalkonsulat von Rumänien an der Richard-Strauss-Straße: Besucher kreisen mit ihren Autos durch das angrenzende Wohnviertel auf der Suche nach einem Parkplatz.   Foto: hgb

Auszug II, wörtlich, aus der Internet-Seite des Generalkonsulats: „Sie können uns mit öffentli­chen Verkehrsmittel erreichen: Tram 36 (Haltestelle: Effnerplatz), Bus 154, 59 (Haltestelle: Effner­platz), Bus 187, 188, 189 (Haltestelle: Richard-Strauß-Straße), U-Bahn U4 (Haltestelle: Richard-Strauß-Straße). Für aktuelle Informationen und Fahrpläne informieren Sie sich bei den zuständigen Verkehrsgesellschaften. Für die rumänischen Staatsbürger, die mit dem Auto zu uns kommen, wei­sen wir darauf hin, dass öffentliche Parkmöglichkeiten in der Gegend sehr begrenzt gegeben sind. Am Arabellapark und in der Richard-Strauß-Straße (5 Laufminuten entfernt) gibt es kostenpflichtige Parkplätze.“ Kein Wort, keine Ortsangabe zu Parkgaragen in der Umgebung!