Neben dem Block Verkehr standen Anträge und Anfragen mit baulichen Aspekten im Mittelpunkt bei der Bogenhauser Bürgerversammlung, zu der rund 350 Interessierte in die Sporthalle des „alten“ Hausenstein-Gymnasiums im Arabellapark gekommen waren. Eine Auswahl.

• Mariengärten: Auf einem 4,75-Hektar-Areal, dem Geith & Niggl-Gelände, an der Marienburger – / Memeler Straße wird eine Wohnanlage mit rund 520 Wohneinheiten errichtet. Anwohnerin und Architektin Xenia Weimann forderte wegen „der zusätzlichen Erwärmung eine Klimastudie von der Technischen Universität. Auf Grundlage der Ergebnisse sollte dann das Bauvolumen, besonders die Riegelbebauung, auf ein auch für die Anlieger entsprechend angemessenes Maß reduziert werden.“

Weimann führte aus: „Die sechs bis 15-geschossige Bebauung wird im Sommer nicht nur die gesamte Umgebung aufheizen, sondern wegen der fehlenden Freiluftschneise, verursacht durch die circa 200 Meter lange, sechs bis acht Geschosse hohe Riegelbebauung die Überhitzung des Areals zusätzlich verstärken. Diese Riegelbebauung ist auch als Lärmschutzwand entlang der Bahn in einer Höhe bis zu 25 Metern gedacht; es würden zu Lärmschutzzwecken vier bis fünf Geschosse ausreichen.

Dazu die Vertreterin des Planungsreferats: „Der 15-geschossige Hochbau ist nicht mehr Bestandteil der Planung. Eine Klimaexpertise ist bereits vor der Planung eingeholt worden.“ Abstimmung: die Klimastudie wurde mit 74 gegen 72 Stimmen abgelehnt.

• Preziosastraße 43: „Der Flachbau wird nicht genutzt, die Stadt soll ihn ausmisten und erwerben.“ Ja zum Antrag mit 44 gegen 30 Stimmen.

• Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium: „Die Außenbeleuchtung der Gebäude entlang der Fideliostraße ist unzureichend. Bitte verbessern!“ Antrag befürwortet bei zwei Gegenstimmen.

• Cosimastraße 234: „Was ist auf dem Grundstück der abgerissenen Agip-Tankstelle geplant? Ein Wohnheim für Studenten? Eine Unterkunft für Flüchtlinge?“ Die Stadtvertreter konnten die Anfrage nicht beantworten, die Antwort werde „nachgereicht“.

• Bayerische Versorgungskammer (BVK): „Das Hochhaus an der Richard-Strauss-Straße soll statt 116 nur 90 Meter hoch werden.“ Dazu die Vertreterin des Planungsreferats: „Die Baugenehmigung ist da, wir können nicht einfach 26 Meter streichen.“ Antrag abgelehnt. Anm. d. Red.: allen bekannten Vorlagen und Angaben zufolge wird der Tower 96 Meter (25 Stockwerke) hoch, die zwei weiteren Gebäude 60 bzw. 50 Meter hoch.

• Freischützgärten: „Die Stadt soll die seit 2016 leerstehenden 80 Wohnungen beim Insolvenzverfahren der Besitzer erwerben“ und „der Schandfleck muss weg, der Bau muss schnell fertig gestellt werden.“ Das Planungsreferat: „Es gibt keine rechtlichen Mittel zum Bauen zu zwingen.“ Zustimmung zu den beiden Anträgen mit jeweils großer Mehrheit.

Geplante Riegelbebauung der Mariengärten auf dem Geith & Niggl-Gelände an der Marienburger – / Memeler Straße entlang der Bahntrasse.   Copyright: su und z Architekten BDA mit studio B Landschaftsarchitektur / Foto: hgb