20.01.2015

Ende November wurde es vom Stadtrat beschlossen, im Sommer soll es starten: das Fahrradver­mietsystem „MVG-Rad“ an 125 Stellen mit 1200 Rädern. In Bogenhausen sind acht Stationen vorgesehen. Der Bezirksausschusses (BA) stimmte allen Stellen zu. Verschiedene Varianten für die einzelnen Standorte wurden inzwischen überprüft. Zudem schlugen die Lokalpolitiker bei ihrer Januar-Tagung fünf weitere Standplätze vor.

Im 13. Stadtbezirk sollen folgende acht Rad-Ausleihstationen realisiert werden: Ara­bellapark, Böhmerwald-, Herkomer- sowie Prinzregentenplatz, Prinz-Eugen-Park, St. Emmeram, Daglfing und Johanneskirchen.

Überdies sehen die Ortspolitiker beim S-Bahnhof Englschalking, im Bereich der in Planung befind­lichen Endhaltestelle der Straßenbahn in der Hultschiner Straße (Hochhaus des Süddeutschen Ver­lags), am Effnerplatz, an der Ecke Freischütz- / Englschalkinger Straße sowie im Bereich Eggenfel­dener Straße / Stefan-George-Ring / Süsskindstraße (Zamilapark) weitere Möglichkeiten für Stationen.

Darstelung einer Musterstation für das Fahrradvermietsystem „MVG Rad“, das in München an 125 Stellen mit 1200 Rädern entsteht.       Visualisierung: SWM
Darstelung einer Musterstation für das Fahrradvermietsystem „MVG Rad“, das in München an 125 Stellen mit 1200 Rädern entsteht. Visualisierung: SWM

„Je mehr Stellen wir für den Radl-Verleih vorschlagen, desto mehr Ausleihstationen bekommen wir.“ Diese Ansicht vertrat im Kommunalparlament unwidersprochen Peter Reinhardt von der CSU.

Einzig zum Wunsch Effnerplatz gab es eine konkrete Aussage: „Wer soll denn da aufs Fahrrad umsteigen?“ fragte Grünen-Vertreterin Paula Sippl. In der Tat ist die Skepsis der aktiven Radlerin für diesen Ort vertretbar.

Der Hintergrund dazu: Für die Standorte – der Flächenbedarf je Station mit 15 Rädern ist mit zehn mal zwei Meter angesetzt – haben die Planer der Stadtwerke München (SWM) / Münchner Verkehrs­gesellschaft (MVG) ein elf Punkte umfassenden Anforderungsprofil entwickelt:

1. Eingriffe in Grün­flächen vermeiden;
2. Wegfall von Pkw-Stellplätzen vermeiden;
3. Gestalterische Beeinträchtigun­gen im Stadtbild vermeiden (Platzgestaltung);
4. Berücksichtigung Denkmalschutz (historische Gebäude);
5. Befestigten Untergrund bevorzugen;
6. Im Blickfeld von ÖPNV-Haltestellen anordnen;
7. Anbindung an das Radverkehrsnetz gewährleisten;
8. Gute Zugänglichkeit zu Fuß und mit dem Rad sicherstellen;
9. Ausreichende Abstände und Bewegungsflächen gewährleisten;
10. Platzie­rung in Laufachsen vermeiden (Barrierewirkung) und
11.Leitungen und feste Einbauten berücksich­tigen.

Beim Varianten-Check der einzelnen Standorte in Bogenhausen mit den Stadtwerke-Experten vertrat Fahrradbeauftragte Gunda Krauss den Bezirksausschuss. Die Ergebnisse:

Der geplante Standort für das Fahrradvermietsystem „MVG Rad“ im Arabellapark
Der geplante Standort für das Fahrradvermietsystem „MVG Rad“ im Arabellapark

• Für den Arabellapark gab’s drei Möglichkeiten. Als bester Standort kristallisierte sich ein Platz an der Stirnseite des Busbahnhofs parallel zur Elektrastraße heraus.

• Am S-Bahnhof Daglfing wird das Areal bei den Fahrradständern bevorzugt, weil „bei den stadteinwärts gerichteten Wegen keine Querung der Bahngleise erforderlich ist.“ Und: „Sollten Probleme mit der Grundstückssicherung entstehen, wären Alternativen auf der Westseite zu suchen.“ Also direkt nach dem Bahnübergang.

• Am Böhmerwaldplatz soll die Station im Umfeld des Obststandes / U-Bahn-Zugang an der Ecke Richard-Strauss-/Mühlbaurstraße angesiedelt werden. Dabei sind aber noch Detailprüfungen notwendig.

Der geplante Standort für das Fahrradvermietsystem „MVG Rad“ am Herkomerplatz
Der geplante Standort für das Fahrradvermietsystem „MVG Rad“ am Herkomerplatz

• Den Standortvorschlag am Herkomerplatz, am Parkplatzrand des Gründreiecks, erachtet Krauss als kritisch, weil zwei bis drei Stellplätze wegfallen würden. Alternativen werden seitens der MVG geprüft. In Frage kommen die Fläche auf den gegenüberliegenden Straßenseite (Bereich Imbiss) sowie ein Areal westlich der Taxi-Stellplätze.

• Keine Probleme mit der Station gibt’s am S-Bahnhof Johanneskirchen. Sie soll direkt vor den bestehenden, überdachten Radl-Ständern eingerichtet werden.

• An der Tram-Endstation St. Emmeram soll MVG-Rad am hinteren Bereich hin zur Oberföhringer Straße situiert werden. Die Einschränkung: „Sollte hier eine Ausstiegshaltestelle entstehen, müsste die Station verlegt werden.“

• Am Prinzregentenplatz ist ein Verleihstandort am Eingang der Mühlbaurstraße angedacht. Allerdings müssen unter anderem noch Aspekte des Denkmalschutzes und der Platzgestaltung geprüft werden. Die Kommunalpolitiker plädieren daher für eine Stelle südlich des Platzes.

• Der Prinz-Eugen-Park ist als Standort fest fixiert. Da bislang nur grobe Pläne bestehen, kann eine eine Radlverleih-Station noch nicht festgelegt werden.