Da setzte spontan anhaltender Beifall ein in der Helen-Keller-Realschule bei der Bürgerversamm­lung, zu der mehr als 350 (!) Personen gekommen waren, als Stefan Möhl, stellvertretender Leiter der Polizei-Inspektion (PI) 22, zur Kriminalitätslage erklärte: „München ist und bleibt die sicherste Großstadt Deutschlands. Und in Bogenhausen lebt sich’s doppelt so sicher als im Rest der Landeshauptstadt.“

München verzeichnete laut Möhl 2014 bundesweit die höchste Aufklärungsquote mit knapp 64 Pro­zent. Auf Basis der so genannten Häufigkeitsziffer (HZ), der Anzahl der Straftaten pro 100 000 Ein­wohner, verzeichnete die bayerische Metropole 7828 Delikte, ein wenig mehr als im Vorjahr. Zum besseren Vergleich: Die HZ in Frankfurt am Main weist mit 16 938 mehr als doppelt so viel aus.

Aufgepasst: Trickdiebe nutzen Momente der Unaufmerksamkeit – und schon ist der Geldbeutel weg. Fotoquelle: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (www.polizei-beratung.de)
Aufgepasst: Trickdiebe nutzen Momente der Unaufmerksamkeit – und schon ist der Geldbeutel weg.
Fotoquelle: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (www.polizei-beratung.de)

Insgesamt wurden im Polizei-Präsidium München, also für die Stadt und den Landkreis, mehr als 122 000 Straftaten registriert – ein Anstieg um knapp sieben Prozent.

„Korrespondierend dazu ist auch im 13. Stadtbezirk die Gesamtzahl der Straftaten auf 3073 leicht gestiegen, wobei der Anstieg mit vier Prozent deutlich moderater ausgefallen ist.

Auf Grund der gleichzeitig gestiegenen Bevölke­rungszahl ergibt sich für Bogenhausen eine nahezu unveränderte HZ von 3322, so dass sich die Bürger hier statistisch gesehen mehr als doppelt so sicher fühlen dürfen“, so der PI-Vize-Chef.

In der Sparte Straßenkriminalität – Raub-, Einbruchs- und Kfz-Delikte – konnte der Anstieg in der Vergangenheit nicht nur gestoppt werden, es wurde sogar ein Rückgang um zwei Prozent auf 535 Taten verzeichnet.

Noch stärker ist in Bogenhausen – entgegen dem bundesweiten Trend – die Abnahme bei Woh­nungseinbrüchen, nämlich um 13 Prozent. „Die Gesamtzahl ist aber immer noch zu hoch, deshalb bleibt unser Fokus weiterhin auf der Bekämpfung dieser Kriminalität. Denken Sie daran: Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster“, erläuterte und mahnte der Erste Polizeihauptkommissar. Und: „Scheuen Sie sich nicht die kostenlose Notrufnummer 110 zu wählen, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt.“

Fahrräder sind laut Möhl „nach wie vor eine gefragte Diebesbeute, sind vielfach Ziel organisierter Banden. Egal ob draußen, im Fahrradkeller oder im eigenen Kellerabteil – machen Sie es den Dieben so schwer wie möglich, lassen Sie ihr Rad nie ungesichert stehen. Sperren Sie es immer an einen festen Gegenstand, verwenden Sie nur geprüfte Fahrradschlösser.“ Und: „Fahrradpässe gibt es zwischenzeitlich auch schon als App fürs Smartphone, damit zumindest alle Daten für die Anzeige und die Fahndung vorhanden sind, wenn der geliebte Drahtesel doch gestohlen wird.“

Deutlich zurückgegangenen sind in Bogenhausen im vergangenen Jahr laut Polizeiangaben die Aufbrüche von Kraftfahrzeugen.
Deutlich zurückgegangenen sind in Bogenhausen im vergangenen Jahr laut Polizeiangaben die Aufbrüche von Kraftfahrzeugen.

Die Delikte rund ums Kraftfahrzeug bewegten sich 2014 in etwa auf Vorjahresniveau, wobei die Autoaufbrüche deutlich zurückgegangenen sind.

Zugenommen haben aber die Diebstähle von Kennzeichen und von Reifen auf meist teuren Felgen aus Tiefgaragen, die dort ungesichert gelagert waren.

„Da ist man schnell mal bei einem Schaden von 2000 Euro oder mehr“, gab der Beamte zu bedenken.

Mit 113 Fällen gab’s 2014 ein wenig mehr Gewaltdelikte, wobei sich in und um die U- und S-Bahn­höfe „nur zwei ereigneten“ – im Jahr zuvor waren es noch sieben Taten. Das wertete Möhl als „eine erfreuliche Entwicklung. Sie können sich in diesen Bereichen also sicher bewegen und sich sicher fühlen.“

Leicht zugenommen haben auch wieder die Deliktszahlen beim so genannten Enkeltrickbetrug. Indes haben die Aufklärungskampagnen Wirkung gezeigt. So sind „lediglich“ in sechs der gemelde­ten 34 Fälle die Täter über das Versuchsstadium hinausgekommen. „Das ist aber immer noch zu viel“, meinte Möhl. Denn die Schadenssummen bei erfolgreichen Fällen sind hoch, für manche geschädigte Senioren sind sie gar Existenz bedrohend.

Beim Ausblick auf die Daten fürs laufende Jahr lächelte Möhl, denn bei den Delikten der Straßenkriminalität sind weiterhin Rückgänge zu verzeichnen, im Bereich der Wohnungseinbrüche bewegt sich die Abnahme erneut im zweistelligen Prozentbereich.