Es ist ein aktuelles und zugleich brisantes Thema – Cybermobbing. Schülerinnen und Schüler der Helen-Keller-Realschule (HKR) – benannt nach der blinden und gehörlosen amerikanischen Schriftstellerin Helen Keller, seit einem Jahr in einem Interimsgebäude an der Oettingenstraße untergebracht, da der Bestandsbau an der Fürkhofstraße in Oberföhring saniert wird – hat sich mit dem Verein Cybermobbing-Hilfe in einem Projekt engagiert, das sich dem Kampf gegen Schikanieren von Personen via Internet widmet.
Cybermobbing ist aber mehr als „nur“ Schikanieren. Beleidigungen (>Harassment<), Bedrohungen, Beschimpfungen (>Flaming<), Bloßstellungen und Betrügereien (>Outing and Trickery<), Verleumdungen (>Denigration<) wie auch Belästigungen von Menschen mithilfe von Kommunikationsmedien, vor allem mit Handys, in E-Mails, Websites, Foren, Chats und Communities zählen dazu. Meist spielt sich Cybermobbing unter in etwa Gleichaltrigen ab, überwiegend unter Jugendlichen.
Zwei Tage engagierten sich die Schülerinnen und Schüler in einem Workshop. Sie konnten sich dabei eingehend mit dem brandheißen Thema auseinandersetzen. Und auch aktiv etwas dagegen unternehmen. Eine besonders kreative und effektive Methode war die Produktion eines Stop-Motion-Films. Alle entwickelten eine eigene Geschichte, entwarfen das Setting und übernahmen schließlich die Vertonung. Dieser Prozess erlaubte es den jungen Leuten, das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und ihre Gedanken und Gefühle quasi auf künstlerische Weise auszudrücken. Während des Workshops wurden auch verschiedene Aspekte von Cybermobbing beleuchtet, darunter die Auswirkungen auf die Opfer sowie Möglichkeiten zur Intervention.
Bemerkenswert: Die gesamte achte Jahrgangsstufe der HKR hat an dem Projekt teilgenommen. Doch damit endet das Engagement nicht. Ausgewählte Schülerinnen und Schüler werden nun in kleineren Workshops ihr erworbenes Wissen und ihre Erfahrungen an ihre jüngeren Mitschülerinnen und Mitschüler weitergeben.
Dieser Schritt ist entscheidend und wichtig, da er nicht nur dazu beiträgt, das Bewusstsein für Cybermobbing zu schärfen, sondern auch eine Kultur der Solidarität und Unterstützung innerhalb der Schülerschaft fördert. Indem ältere Schülerinnen und Schüler als Vorbilder und Mentoren auftreten, wird eine Umgebung geschaffen, in der HKR-Jugendlichen dazu ermutigt werden, aktiv gegen Cybermobbing vorzugehen und für eine respektvolle Online-Kultur einzustehen.