Öffentliche Toiletten in München sind seit Jahren ein brisantes Thema. Viele Einrichtungen sind sanierungsbedürftig, viele wurden geschlossen. Jetzt soll die Situation verbessert werden. Der Stadtrat hat Mitte Dezember das Kommunalreferat beauftragt, ein Konzept für die Einführung des Modells „Nette Toilette“ zu erstellen. Die Mitglieder des Bezirksausschusses sehen Bedarf für Bogenhausen und benannten elf mögliche Standorte.
Die Idee der öffentlichen Nutzung von Toiletten in Gaststätten entstand 2000 in der baden-württembergischen Kleinstadt Aalen. Sie wurde dort zusammen mit einer örtlichen Werbeagentur umgesetzt. Die „nette Toilette“ gibt es bundesweit inzwischen bereits in mehr als 200 Städten und Gemeinden.
Die Stadt München plant nun eine Kooperation mit örtlichen Gastronomiebetrieben, die ihre WC-Anlagen den Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei zur Verfügung stellen, ohne dass diese in der Gaststätte etwas verzehren müssen.
Wirte, die mitmachen, erhalten im Gegenzug eine Aufwandsentschädigung für Wasserverbrauch und Reinigung. Laut Schreiben des Kommunalreferats an das Kommunalparlament soll „das Modell bis auf Weiteres ausschließlich außerhalb des Altstadtbereichs Anwendung finden.“
Bei der Erörterung im Stadtteilgremium betonte Andreas Nagel (DaCG), dass „die Sache sinnvoll ist“. Er forderte die Stadt zudem auf, die bestehenden Anlagen, vor allem in den U-Bahnhöfen, in einen benutzbaren Zustand zu versetzen. Die Lokalpolitiker schlagen für das WC-Konzept folgende Standorte im 13. Bezirk vor:
- Turnerschaft Jahn, Weltenburger Straße 53
- Zamila Seestub’n, Fritz-Lutz-Straße 25
- Emmeramsmühle, St. Emmeram 41
- Dicke Sophie, Johanneskirchner Straße 146
- catwalk, Mauerkircher Straße 2
- Backspielhaus, Mauerkircher Straße 2
- Il Galeone, Hornsteinstraße 18
- Pyrsos, Englschalkinger Straße 206
- Lohengrins, Cosimastraße 97
- Kiosk am Effnerplatz
- Café Wimmer im Fidelio-Hochhaus, Freischützstraße 17