07. Mai 2016

Das Planungsreferat/Lokalbaukommission (LBK) hat trotz mehrfacher und überdies erheblicher Einwände des Bezirksausschusses grünes Licht für den Neubau einer Gärtnerei erteilt. Die Anlage Im Moosgrund hat die Ausmaße von 240 Meter mal 106 Meter. Das Vorhaben umfasst Gewächshaus, Betriebsgebäude mit Kühl- und Lagerflächen, zwölf Saisonarbeiterunterkünfte und Sozialräume sowie ein Betriebsleiterwohnhaus mit zwei Wohneinheiten und Garagen.

In der Stellungnahme des Referats gegenüber dem Kommunalparlament wird in Behördendeutsch ausgeführt: „Durch den Bauherrn wurden Dienstbarkeiten und Kaufverträge vorgelegt, die eine Erschließung des Vorhabens und den Anschluss an das öffentliche Straßen- und Wegenetz ermöglichen und sicherstellen.“

Das Gebiet Im Moosgrund, wo eine Erwerbsgärtnerei gebaut wird, ist eingerahmt vom Bogenhauser Stadtteil Johanneskirchen, von den Gemeinden Unterföhring und Aschheim mit dem Ortsteil Dornach.
Das Gebiet Im Moosgrund, wo eine Erwerbsgärtnerei gebaut wird, ist eingerahmt vom Bogenhauser Stadtteil Johanneskirchen, von den Gemeinden Unterföhring und Aschheim mit dem Ortsteil Dornach.

Im Klartext: Das Grundstück wird über die Straßen Fasanenallee und Im Moosgrund erschlossen. Dazu heißt es wörtlich: „Die überwiegende Erschließung erfolgt überwiegend über die Fasanenallee der Gemeinde Aschheim, die als Ortsstraße gewidmet ist.“ Aschheim hat sich verpflichtet, „die Erschließung des Gärtnereibetriebs sicherzustellen“.

Überdies bewertet das Amt für Landwirtschaft und Forsten „die Zufahrtsmöglichkeiten über zwei Seiten als ideal“. Die Zustimmung dieses Amts erfolgte, so das Referat, „wohl auch deshalb, da die Vermarktung der Ware ausschließlich über den Großmarkt erfolgt, so dass sich auf dem Baugrundstück kein zusätzlicher Kundenverkehr einstellt.“

Zur Verkehrsbelastung hatte die Stadt im vergangenen Herbst dargelegt: „Im Regelbetrieb gestaltet sich der An- und Abfahrtsverkehr durch sieben An- und Abfahrten pro Tag mit Pkw (Betriebsleiter, Festangestellte), zwei An- und Abfahrten pro Tag mit Pkw (Saisonarbeiter), eine An- und Abfahrt pro Tag für sonstige Versorgungsfahrzeuge (etwa Post) und zwei An- und Abfahrten pro Tag für Lieferverkehr mit zwei Lkw (7,5 und zwölf Tonnen).“

Robert Brannekämper (CSU), stellvertretender Vorsitzender des Stadtteilgremiums und Leiter des Untergremiums Planung, hatte vehement gegen das Projekt protestiert. Er hatte wiederholt die Erwerbsgärtnerei als „einen Riesenkasten, eine Gebäudeschlitten“ bezeichnet und darauf hingewie­sen, dass „der Glaskasten nachts natürlich zur Förderung des Wachstums der Pflanzen beleuchtet wird.“ Indes war der Einsatz des Landtagsabgeordneten – leider – vergeblich.