10. Mai 2017

„Die Stadt wird aufgefordert, das Grundstück Max-Proebstl-/Ecke Brodersenstraße nicht als Ge­meinschaftsunterkunft (GU)-Standort für Flüchtlinge langfristig zu belegen, um eine stadtteil­relevante, öffentliche Nutzung zum Beispiel als Standort für eine Kindertagesstätte zu ermög­lichen.“ Diesen Antrag der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss billigten die Lokalpolitiker gegen drei Stimmen. Zudem verlangt das Gremium von der Stadt besseren Schutz für die Nachbarn.

In den Ausführungen der von Xaver Finkenzeller und Petra Cockrell gezeichneten Initiative heißt es: „Eine völlig ungenügende Flächenplanung der Stadt hat dazu geführt, dass ein für Bogenhausen und seine Bürger wertvolles Grundstück wie der Klimapark am Salzsenderweg mit einer öffentlichen Einrichtung bebaut werden muss. Dies ist neben einem Planungs-Hick-Hack darauf zurückzufüh­ren, dass vorhandene städtische Grundstücke durch langfristige Pachtverträge gebunden und somit mittelfristig nicht mehr verfügbar sind. Insgesamt stehen in unserem Bezirk so gut wie keine geeigneten städtischen Flächen mehr zur Verfügung, so die wiederholte Aussage des Baureferats.

Und weiter: „Die Begründung, die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (Anm. d. Red.: SEM – 600 Hektar künftiges Baugebiet jenseits der S-Bahnlinie zum Flughafen) verschiebe sich und damit stehe das Grundstück bis Ende 2025 für eine GU-Nutzung zur Verfügung, bezieht die Bedürfnisse des Stadtteils in keinster Weise mit ein. Allein die kontinuierliche Nachverdichtung in Englschal­king und Daglfing auf den bisherigen Einfamilienhaus-Grundstücken verursacht einen weiteren Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen. Und das hat nichts mit der SEM zu tun!“

Denn in der Brodersenstraße, so wird angeführt, entsteht derzeit eine Wohnanlage mit rund 150 Einheiten, eine weitere mit fast 20 Wohnungen ist geplant. Dies aber ohne Neubau einer sonst üblichen Kindertagesstätte.

Die freistehende Stromversorgungsanlage der Flüchtlingsunterkunft an der Max-Proebstl-Straße befindet sich direkt am Eingang der Einrichtung – nur wenige Meter von den benachbarten Häusern entfernt. Einmal mehr eine unglaubliche Fehlplanung der städtischen „Experten“.    Foto: hgb
Die freistehende Stromversorgungsanlage der Flüchtlingsunterkunft an der Max-Proebstl-Straße befindet sich direkt am Eingang der Einrichtung – nur wenige Meter von den benachbarten Häusern entfernt. Einmal mehr eine unglaubliche Fehlplanung der städtischen „Experten“. Foto: hgb

„Wir müssen aus den Vorgängen um die Trafo-Station am Schimmelweg in Daglfing lernen“, betonte im Gremium Robert Brannekämper, Vize-Vorsitzender des Bezirksausschusses und CSU-Landtagsabgeordneter. Dort „gab’s ein monatelanges Theater“.

Es war nämlich just gegenüber den Häusern am äußersten Arealrand – obwohl an der Front wie auch an der gegenüberliegenden Seite ausreichend Fläche ohne angrenzende Wohnbebauung vorhanden ist – die Stromversorgung eingerichtet worden.

Mit dem Effekt, dass durch den anhaltenden Brummton der Trafo-Station den Bewohnern der Schlaf geraubt wurde.

Deshalb forderte Brannekämper für die Einrichtung an der Max-Proebstl-Straße „die mobile Trafo-Station und den Bereich der Müllentsorgung so zu situieren, dass die unmittelbaren Nachbarn möglichst wenig gestört und belästigt werden. Des Weiteren sollen das Kommunal- und das Baureferat „die Problematik der sehr störenden Lichtemission durch die permanente Beleuchtung der Flure im Innenraum der Unterkunft lösen“. Dem stimmten alle Lokalpolitiker zu.