04. Juni 2016

Zum ersten, zum zweiten, zum dritten, zum … Bei der vierten Abstimmung im Untergremium Bud­get, Vereine Satzung des Bezirksausschusses kam es schließendlich zu einer Mehrheit. Mit zehn gegen zwei Stimmen genehmigten die Lokalpolitiker der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Immanuel-Nazareth für das Kantoreikonzert „Triumph of time and truth“ am Sonntag, 8. Oktober, 18 Uhr, Nazarethkirche in der Parkstadt Bogenhausen, einen Zuschuss über 2000 Euro. Beantragt worden war von der Kirche eine Unterstützung von 3750 Euro.

Von den Mitgliedern des Kommunalparlaments wurde bei der Behandlung des Ansinnens moniert, dass „hohe Ausgaben für professionelle Sänger und Orchestermitglieder“ entstehen. Andererseits wurde anerkannt, dass der Kirchenchor der Gemeinde beteiligt ist und das Konzert sicherlich auf großes Interesse der Bürger stoßen wird.

Wegen der Höhe des Förderbetrags kam es im Ausschuss zu kontroversen Äußerungen. Bernd Olma (SPD) plädierte für 2000 Euro Unterstützung, Berndt Hirsch (FDP) für 1000 Euro. Letzterer erklärte, dass es „absolut inakzeptabel sei, Personalkosten für professionelle Künstler“ zu fördern. Den Vorschlag von Olma unterstützte Dietrich Hölzle (CSU); Gunda Kraus (Grüne) und Johann Fenzl (ÖDP) befürworteten 3000 Euro.

Kilian Mentner (CSU) unterstrich die Bedeutung eines solchen Konzerts für einen Laienchor der Gemeinde, bezeichnete aber den Kostenansatz für Werbung als „kritisch“, schlug eine Hilfe von 2750 Euro vor. Helmut Reindl (SPD), selbst aktiv in einem Kirchenchor, erfreute sich grundsätzlich über ein solches Konzert, sieht ein Orchester von acht bis zehn Musikern und vier Solisten – für jede Stimmlage ein Solist – als „angemessenen Rahmen“.

Den Reigen der unterschiedlichen Stellungnahmen bezüglich der Bezuschussung beschloss Paula Sippl (Grüne). Sie plädierte für die beantragte Summe von 3750 Euro. Dieser Vorschlag wurde aber mit elf gegen eine Stimme abgeschmettert. Auch die Anregung für 3000 Euro wurde mit zehn gegen zwei Stimmen abgelehnt. Bei der dritten Abstimmung – 2750 Euro standen zum Entscheid – votierten drei Lokalpolitiker dafür, aber neun dagegen. Erst beim vierten Versuch, Grundlage 2000 Euro, gab’s eine Zustimmung, und zwar mit zehn gegen zwei.

Die Kantorei Immanuel-Nazareth besteht derzeit aus rund 70 Sängerinnen und Sängern. Sie erarbeiten laut eigenen Angaben hochkarätige Chorliteratur aus den letzten fünf Jahrhunderten und pflegen eine besondere Tradition in der Aufführung von selten zu hörenden barocken Oratorien.

– Foto: Immanuel-Nazarethkirche –