17. November 2017

Weniger Unfälle zwischen Oktober 2016 und Oktober 2017, nämlich 2648 an der Zahl, aber unter den 266 verletzten Verkehrsteilnehmer befanden sich 114 Radfahrer, also mehr als die Hälfte. Diese Verkehrsbilanz zog bei der Bürgerversammlung Polizeidirektorin Andrea Ort­mayr, Leiterin der Polizeiinspektion (PI) 22 Bogenhausen. Und: Im vergangenen Jahr wurden mehr als 23 700 Personen gebührenpflichtig verwarnt. Auf den Tag umgerechnet 65 Knöllchen.

„Glücklicherweise ereignete sich im Berichtszeitraum kein tödlicher Verkehrsunfall“, freute sich Ortmayr. „Somit verzeichnen wir in den vergangenen sieben Jahren einen tödlichen Verkehrsunfall im Bereich der Polizeiinspektion.“

Zu den Unfällen mit Radfahrern erläuterte die PI-Chefin: „Bei ungefähr der Hälfte trugen die Radfah­rer die Hauptschuld. Hauptsächlich wurde die Vorfahrt missachtet. Sehr oft waren die Radfahrer als >Geisterradler< unterwegs und fuhren entgegen der Fahrtrichtung oder ignorierten rote Ampeln.“

Und weiter: „Wenn ein Autofahrer schuld war, wurden häufig von hinten kommende Radler beim Öffnen der Fahrzeugtür übersehen oder in gleicher Richtung fahrende Radler wurden beim Rechts­abbiegen nicht wahrgenommen. Grundsätzlich könnten viele Kopfverletzungen vermieden oder in ihrer Schwere verringert werden, würden alle Radfahrer Helme tragen. Nach wie vor sehen wir viele Radler, auch Eltern, die mit ihren Kindern unterwegs sind, ohne Helm fahren.“ Um diesen Umstand zu verbessern, werden von der Polizei verstärkt Fahrradstreifen eingesetzt.

23 700 „gebührenpflichtige Beanstandungen“ registrierten die Beamten der Polizei Bogenhausen im vergangenen Jahr – pro Tag also fast 65, wie hier fürs Parken im eingeschränkten Halteverbot.   Foto: hgb
23 700 „gebührenpflichtige Beanstandungen“ registrierten die Beamten der Polizei Bogenhausen im vergangenen Jahr – pro Tag also fast 65, wie hier fürs Parken im eingeschränkten Halteverbot. Foto: hgb

Brausenden Beifall der Besucher des Einwohnertreffens gab’s für Ortmayrs Lob und Dank an die Schulweghelfer und Schülerlotsen: „Ohne sie und ihr ehrenamtliches Engagement wäre eine Sicherung der Schulwege in diesem Umfang nicht zu leisten.“

Bei lediglich vier Unfällen zur oder von der Schule gab’s drei leichtverletzte Kinder. Ein zwölfjähriger Bub wurde schwerer verletzt, als er an der Haltestelle Herkomerplatz über die Fahrbahn lief, um die Straßenbahn zu erreichen.

Etwa zwölf Prozent mehr als 2015, in der Summe 23 700, weist die Statistik unter der Rubrik „gebührenpflichtige Beanstandungen“ aus. Das Spektrum reicht von Geschwindigkeitsüberschrei­tung über Missachtung der Gurtanlegepflicht und verbotene Benutzung eines Mobiltelefons bis hin zur „ungesicherten oder unzureichende Beförderung“ von Kindern.

„Eine weitere Hauptunfallursache“, so die Polizeidirektorin, „stellt nach wie vor das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss dar.“ In den vergangenen zwölf Monaten wurden 117 (2015: 96) Personen bei einer Fahrt unter Alkoholeinfluss ertappt. Und: 69 (2015: 57) Verkehrsteilnehmer steuerten ihren Wagen unter Drogeneinfluss.