28. Mai 2018

Die Mitglieder des Bogenhauser Bezirksausschusses waren frustriert. Die mehrfach geforderte Überplanung der Ismaninger Straße im Fall von Gleiserneuerungen – auch mit Radwegen sowie mit von vielen Bürgern immer wieder beantragten Übergängen – wurden von der Stadt einfach glatt ignoriert. Die Arbeiten zwischen Max-Weber- und Herkomerplatz laufen, dauern voraussichtlich bis Ende Oktober.

Der Trambetrieb ist eingestellt. Der Abschnitt wird laut Ankündigung der Münchner Verkehrsgesell­schaft (MVG) während der gesamten Bauzeit stadtauswärts eine Einbahnstraße – was derzeit aber nicht stimmt. Ab der Tramhaltestelle Bundesfinanzhof / Wehrlestraße ist die Fahrbahn nämlich komplett gesperrt. Die Konsequenz aus all dem: Das Kommunalparlament fordert ein Anhörungsrecht bei Gleiserneuerungen.

In einem von der CSU-Fraktion eingebrachten Antrag heißt es: „Die Stadt möge die Bezirksaus­schuss-Satzung, Beteiligung durch die Stadtwerke München (SWM), dahingehend abändern, dass die SWM die jeweils betroffenen Bezirksausschüsse bei Gleiserneuerungsarbeiten im Tramnetz vor der Entscheidung anzuhören haben.“

Ab der Haltestelle Bundesfinanzhof ist die Ismaninger Straße derzeit wegen Gleiserneuerungsarbeiten stadteinwärts komplett gesperrt. Und das entgegen der MVG-Ankündigung, dass die Fahrbahn stadtauswärts als Einbahnstraße geführt wird. Foto: hgb

In der Begründung zur Initiative wird ausgeführt: „Bei der Erneuerung von Gleisen kann es teilweise sinnvoll sein, eine umfassende Überplanung der betroffenen Straße anzustrengen. So kann an manchen Stellen eine Verlegung der Gleise Raum schaffen für mehr Parkplätze oder zusätzliche Fahr(rad)spuren.

Da die Bezirksausschüsse bislang in solchen Fällen lediglich unterrichtet werden, bleibt in der Regel zu wenig Zeit, um die Sinnhaftigkeit einer Verlegung der Gleise zu prüfen.“

Antraginitiator Ulrich Tetzner (CSU), Vorsitzender des Untergremiums Budget / Vereine / Satzung, kommentierte die Forderung, mit der im Einzelfall viel Steuergeld eingespart werden kann, kurz und bündig: „Wenn schon, denn schon!“