7. Mai 2018
Fast jeder zweite Deutsche, genau 48 Prozent, trägt beim Fahrradfahren nie einen Helm – so das Ergebnis einen aktuellen, repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts. Wer sich in Bogenhausen umschaut, der kann diese Erfassung (mindestens) bestätigen. Und: Jeder sechste deutsche Radler, so die Erhebung, setzt meistens, jeder fünfte den Kopfschutz immer auf. Zu all dem passend hat die Initiative Radlhauptstadt München jetzt einen neuen Flyer aufgelegt: „Bitte mit Helm.“
Helme tragen neben einem umsichtigen Fahrstil und einem verkehrssicheren Fahrrad – so die Kernaussage des Prospekts – maßgeblich zur Sicherheit der Radler bei. Der Flyer liegt im Kreisverwaltungsreferat, Ruppertstraße 19, sowie bei allen Radl-Sicherheitschecks aus. Die Termine der Radls-Sicherheitschecks sind online unter www.radlhauptstadt.de abrufbar. Wer sich den Flyer runterladen möchte, kann dies unter www.radlhauptstadt.de/radlinfos/radl-broschueren/ tun.
Laut Polizeidirektorin Andrea Ortmayr, Leiterin der Inspektion 22 Bogenhausen, waren laut Verkehrsstatistik 114 von 266 verletzten Verkehrsteilnehmern im 13. Stadtbezirk als Radfahrer unterwegs – also fast jeder zweite verletzte Verkehrsteilnehmer. Tendenz steigend. Was weiter nicht verwunderlich ist, denn die Zahl der Radfahrer in München nimmt von Jahr zu Jahr steig zu.
„Mehr Radfahrer auf den Straßen und Radwegen bedeuten auch, dass alle Verkehrsteilnehmer noch mehr aufpassen, aufeinander achten und gegenseitig Rücksicht nehmen müssen.
Gerade die Radfahrer sind, neben den Fußgängern, als ungeschützte Verkehrsteilnehmer am meisten gefährdet wenn eben nicht aufeinander aufgepasst wird,“ so Ortmayer.
Bei ungefähr der Hälfte der Radunfälle in München trugen die Radfahrer die Hauptschuld. Vor allem die Vorfahrt wurde missachtet. Oft waren die Radfahrer als Geisterradler unterwegs und fuhren entgegen der Fahrtrichtung oder ignorierten rote Ampeln. Wenn Auto- oder deren Beifahrer schuld waren, sind häufig von hinten kommende Radfahrer beim Öffnen der Fahrzeugtüre übersehen oder in gleicher Richtung fahrende Radler sind beim Rechtsabbiegen nicht wahrgenommen worden.
Die Polizeidirektorin moniert: „Nach wie vor sehen wir viele Radler, auch Eltern die mit ihren Kindern unterwegs sind, ohne Helm fahren. Sie mahnt die Eltern:
„Seien Sie Vorbild für die Kinder!“
Zur Verbesserung, zur Reduzierung der Radunfälle, setzt die Inspektion auch Fahrradstreifen ein.
Übrigens: Die seit acht Jahren bestehende Imagekampagne „Radlhauptstadt“ läuft Ende des Jahres aus. Die Stadt, das Kreisverwaltungsreferat, möchte nicht weiter mit dem Slogan werben. Zu viel Häme haftet dem Spruch an. Was weiter nicht verwunderlich ist: Auf einem Foto der Internetseite www.radlhauptstadt.muenchen.de/über-uns sind drei erwachsene Radler zu sehen – ohne Helm!