12. Januar 2019

„Heute stand ich wieder einmal bei stürmischem Wind und Regen an dieser Bushaltestelle und habe mich geärgert, dass man an dieser stark frequentierten Haltestelle kein Dach über dem Kopf hat.“ Mit diesen Aussagen hatte sich eine Frau an den Bezirksausschuss mit der Bitte um Unterstützung für ein Wartehäuschen an der Haltestelle Hermann-Gmeiner-Weg (Buslinien 183, 188 und 189 in Richtung Daglfing) gewandt. Letztendlich mit Erfolg!

Ob bei Schneefall oder Sonnenschein – an der Haltestelle Hermann-Gmeiner-Weg (Linien 183, 188 und 189 in Richtung Daglfing) müssen die Fahrgäste ungeschützt im Freien auf den Bus warten. Dank einer hartnäckigen Bürgerin wird aber ein Wartehäuschen errichtet – spätestens in drei Jahren. Foto: hgb

Der Reihe nach: Vier Mal hatte die Bürgerin über Monate hinweg an die Münchner Verkehrsgesell­schaft (MVG) geschrie­ben, vier Mal vergebens. Ihr wurde immer wieder erklärt, die „Aufstellfläche für eine Wartehalle ist nicht breit genug“ oder „die Aufstellfläche ist zu schmal“. Doch die Hart­näckigkeit der Frau und die Hilfe von Martin Tscheu (SPD), Vorsitzender des Unteraus­schus­­ses Verkehr im Kommunalparlament, zahlten sich aus: Die MVG lenkte jetzt ein: Ein War­te­­­­­häuschen wird eingerichtet. Allerdings müssen die Fahrgäste wohl noch einige Zeit warten – die MVG bat „um Geduld“.

Die Maßnahme soll nämlich im Rahmen des behindertengerechten Ausbaus der Halte­stellen in München realisiert werden – dieses Programm läuft bis zum Jahr 2022 … Ob’s früher geht?

Die ablehnenden Argumente des MVG-Sachbearbeiters hatten die Dame jedoch nicht abge­schreckt. „Die nächste Haltestelle, an der Marienburger- / Fritz-Lutz-Straße, ist (vermutlich für die Grundschüler) überdacht, der Gehweg ist dort genau so breit / schmal wie am Hermann-Gmeiner-Weg. Der Geh­weg ist dort nicht eine Platte breiter“, heißt es in ihrem Antwortschreiben. Gleichwohl beharrte der MVG-Mann auf seinem Standpunkt und erklärte: „Es bleibt Ihnen freigestellt, sich mit Ihrem Anlie­gen an den zuständigen Bezirksausschuss zu wenden. Einen Namen eines Ansprech­partners können wir Ihnen nicht nennen.“

Die Haltestelle Marienburger- / Fritz-Lutz-Straße, mit Wartehäuschen, ist Vorbild für den Antrag einer Frau, auch am Stopp Hermann-Gmeiner-Weg einen überdachten Wartebereich einzurichten. Denn die Gehwegbreiten sind identisch. Das überzeugte letztendlich auch die MVG. Foto: hgb

Die Forderung der Frau landete schließendlich bei Tscheu, der einen Meterstab einpackte und vor den Busstationen nachgemessen hat. Und siehe da: am Stopp mit und am Stopp ohne Wartehäus­chen sind die Gehwegbreiten identisch!

Die MVG damit konfrontiert kapierte es der Sachbearbeiter endlich. „Siehe da, die haben festgestellt, es geht mit einem Wartehäuschen“, so der Lokalpolitiker verschmitzt grinsend bei der Tagung.

Doch der Zeithorizont bis 2022 passt den Mitgliedern des Bezirksausschusses nicht. Sie bitten die MVG um „eine beschleunigte Durchführung“.