29. Juni 2019

Das Konzept für das KulturBürgerHaus (KBH) im Wohnquartier Prinz-Eugen-Park an der Cosima­straße, wo künftig rund 4000 Menschen wohnen werden, hat der Bezirksauschuss beschlossen – wenn auch zähneknirschend wegen des städtischen Versagens, in dem Gebäude ein Restaurant einzuplanen. Im Paket mit dem Beschluss wurde auch ein dreiteiliger Antrag zum Wärmeschutz und zur Artenvielfalt durch Dachbegrünung sowie klimaneutrale Kühlung verabschiedet. Dazu liegt nun die Antwort des Baureferats vor.

Zum Bezug Kühlbedarf komplett mit erneuerbarer Energie abzudecken“ heißt es in dem Schreiben: Der Bürgertreff erfüllt den sommerlichen Wärmeschutz grundsätzlich ohne eine Kühlan­lage. Das Gebäude besitzt in allen Räumen witterungs- und einbruchgeschützte >Nachtausküh­lungs-Öffnungselemente<, außen liegenden Sonnenschutz und Sonnenschutzverglasung. Lediglich im großen Veranstaltungssaal kann es an außergewöhnlich heißen Sommertagen erforderlich werden, dass eine ergänzende Kühlung die Lüftungsanlage unterstützt.

Zum Dach begrünen und begehbar machen“ ist ausgeführt: Da die Notwendigkeit der Kühlung durch Abwärme der Personen und der Beleuchtung hervorgerufen wird und nicht durch die von außen einwirkende Wärme, ist eine Fassaden- oder intensive Dachbegrünung (Anm. d. Red: ver­gleichbar mit einem Garten) in diesem Fall nicht die passende Lösung. Das Haus ist als gedämmter Massivbau geplant, der durch seine starken Außenwände die Wärme gut puffern kann.

Wie auf dem Dach des Firmengebäudes von Giesecke & Devrient wünschten sich die Lokalpolitiker auch auf dem Dach des KulturBürgerHauses im Prinz-Eugen-Park Bienenhäuser. Doch das ist aus statischen Gründen nicht machbar. Foto: Giesecke & Devrient

Für das Stadtklima ist ein begrünter Platz mit Schatten spendenden Bäumen wirkungsvoller. Entsprechend gehen die Planungen für den Maria-Nindl-Platz in diese Richtung. Es ist ein extensiv begrüntes Dach (Anm. d. Red: Gras und Blumen auf einer zehn bis 20 Zentimeter dicken Erdschicht) geplant.

Zu „Solares Kühlen per Photovoltaik auf dem Dach und Honigbienen-Haltung“ ist erklärt: Der Einsatz einer Photovoltaik-(PV)-Anlage wurde in technischer, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht geprüft. Die nutzbare Dachfläche ist auf Grund des großen Oberlichts und technischer Aufbauten eingeschränkt. Die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage ist daher nicht gegeben.

Und: Auf den daneben liegenden städtischen Gebäuden der Grundschule an der Ruth-Drexel-Stra­ße sowie dem dazugehörigen Schulschwimmbad sind zwei PV-Anlagen in der Größe von 40 kWp (Kilowatt peak; Schulgebäude) und 65 kWp (Schulschwimmbad) realisiert. Der Ertrag beider PV-Anlagen wird künftig an einem Display im Eingangsbereich des Bürgerhauses dargestellt. Das Dach ist statisch ausgelegt für eine extensive Begrünung, nicht aber für eine intensive Begrünung. Es gibt keine Brüstungen. Bisher ist eine Auszugsleiter für Wartungszwecke geplant. Es sind im zweiten Obergeschoss keine freien Flächen für eine Treppe auf das Dach vorhanden. Ein leichter Dachzugang wäre jedoch erforderlich für die Honigbienen-Haltung durch einen Imker. Alternativ dazu wäre, so das Gartenbauamt, die Platzierung von Wildbienenhotels möglich. Denn Wildbienen benötigen keine regelmäßige Betreuung durch einen Imker.

Schlussanmerkung: Die gewünschte >Begehbarmachung< und intensive Begrünung würde Umplanungen mit Auswirkungen auf Kosten und Termine auslösen.