18. September 2019

Verlegung der S8 zwischen Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen in einen Tunnel, Dagl­finger und Truderinger Kurve – die Deutsche Bahn (SB) plant, so die >Bürgerinitiative (BI) für Bahn­tunnel von Zamdorf bis Johanneskirchen< „in getrennten Abschnitten verschiedene Maßnahmen und fragt: Ist diese kleinteilige Vorgehensweise wirtschaftlich? Verhindert das eine technisch opti­male Gesamtlösung?“ Die BI fordert: „Wir brauchen mehr Transparenz in diesem komplexen Ver­fahren.“ Sie hat den Bezirksausschuss um Unterstützung gebeten, will von der Stadt Antworten auf fünf Fragen und stellt Forderungen:

  • Wie setzen sich die aktuell angenommenen Kosten von 2,3 Milliarden Euro für den Tunnel zusammen, auf welcher Grundlage wurden diese ermittelt, wer hat die Ermittlung durchgeführt und wie wird die enorme Kostensteigerung gegenüber den zuvor kommunizierten 700 Millionen Euro begründet?
  • Wie ändern sich die Finanzierungszuständigkeiten durch die in Zukunft dominante Güterverkehrs­dichte, Stichwort Brenner-Zulaufverkehr?
  • Wir beantragen eine Koordinierungsstelle als kompetente städtische Interessensvertretung für die verschiedenen Bahnprojekte zum >Bahnknoten München< und der Ausbaustrecke München-Mühl­dorf-Freilassing (ABS 38) im Sinn eines bestmöglichen Öffentlichen Nahverkehrs und zur Vermeidung technische Vorfestlegungen.
  • Das Planungsreferat soll Kriterien und Grundlagen der laufenden Planungen auf Basis unter Mitwirkung der von der Universität Innsbruck ausgearbeiteten Details für die Grobvariantenplanung auf der Strecke Daglfing / Englschalking / Johanneskirchen erläutern und diese den Bürgern zu­sammen mit der Bahn öffentlich darstellen, insbesondere auch im Hinblick auf einen umfassenden Lärmschutz.
  • Das Planungsreferat soll darlegen, welche Bemühungen es gibt, eine europäische Kofinanzie­rung der Tunnelkosten, zum Beispiel im Rahmen der Fazilität >Connecting Europe< oder vergleich­barer europäischer Förderprojekte, zu erhalten.

Der Bezirksausschuss vertagte, wie vom Planungsgremium empfohlen, den Antrag. Denn zu den Projekten soll es nach jetzigem Stand im Oktober zu allen Fragen eine nichtöffentliche (!) Sonder­sitzung des Kommunalparlaments mit Vertretern der Bahn geben. Nach dieser Tagung sollen die Ergebnisse im Untergremium Planung (öffentlich!) vorgestellt werden. Die im Kommunalparlament anwesenden BI-Vertreter waren frustriert, dass ihre Initiative nicht diskutiert wurde und beklagten, dass „wertvolle Zeit“ vertan werde.

Die S8 vom und zum Flughafen: Wird sie nebst dem Güterzugverkehr in Zukunft zwischen Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen in einem Tunnel fahren? Foto: hgb