09. März 2021

Verkehrsinseln: Steine und Platten bleiben

„Wer soll das denn bezahlen?“ ­–­ das fragte ein Lokalpolitiker nach dem mehrheitlich zugestimm­ten Antrag der Grünen im Be­zirks­ausschuss angesichts leerer städtischer Kassen. Die Initiative: Öko­logische Aufwer­tung kleiner öffentlicher Verkehrsflächen.“ Genauer: Das Baureferat / Gar­ten­bau soll die Steinpflas­terungen ent­fernen und „die Flächen durch Anlegen insektenfreund­licher Blüh­stauden­pflanzungen ökologisch auf­werten, um so zu einer optischen Ver­besserung des Stadtteilbilds beizutragen.“ Die Antwort der Behörde: Nein!

Auszüge des Baureferat-Schreibens:

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Verkehrsinseln dienen in erster Linie einer sicheren Ver­kehrs­führung für alle (Fuß-, Rad- und motorisierter Verkehr) in vielbefahrenen Kreuzungsbereichen durch die Trennung von Ver­kehr­sströmen und sind Querungshilfen. Außerdem sind auf Verkehrs­in­seln Am­peln und Beleuchtungsmasten mit den zugehörigen Spartenleitungen platziert sowie Schil­der installiert. Dazu müssen Verkehrsinseln gut einsehbar gestaltet und für Wartungsar­bei­ten zu­gäng­lich sein. Eine Entsiegelung und Begrünung von Verkehrsinseln steht dem entgegen.

 

Und weiter: Zudem handelt es sich bei den Flächen um Kleinflächen mitten im Verkehrs­geschehen und in vielbegangenen Kreuzungsbereichen. Erfahrungsgemäß werden solche Flächen regelmäßig überlaufen oder sogar überfahren. Eine Begrünung, gleich welcher Art, würde dies nicht verhindern, jedoch würden sie in kürzester Zeit in Mitleidenschaft gezogen oder sogar zerstört. Die Flächen sehen dann hässlich aus und stellen durch entstehende Unebenheiten oft sogar eine Un­fall­gefahr für Fußgänger oder Radfahrer dar. Auch durch Pflegemaßnahmen wäre das nicht zu verhindern.

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An Verkehrsinseln wie am Effnerplatz (li.) oder an der Kreuzung Denninger- / Vollmannstraße (re.) sollen die Pflastersteine entfernt und stattdessen nach Vorstellungen der Grünen „insektenfreund¬liche Blühstauden“ gepflanzt werden. Die Stadt lehnt das aber ab. Fotos: hgb

In der Begründung des Antrags war angeführt worden:

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„Die Stadt Pfaffenhofen hat im Rahmen der Maßnah­men zur Landesgartenschau (Anm. der Red.: 2017) verschiedene Staudenbeete im öffentlichen Ver­kehrs­raum angelegt. Auch nach mehreren Jah­ren leisten diese einen positiven ökologischen und Stadt­bild gestaltenden Beitrag, da die Pflan­zungen auf einen geringen Pflegeaufwand ausge­legt sind. In Bogenhausen dagegen gibt es ver­schiedene größere (Anm. d. Red.: jetzt sind die Flächen auf einmal „größer“) Verkehrsinseln, die einen eher ungepflegten, vernachlässig­ten Ein­druck machen.

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Klar, der Antrag ist „nice“, wer will nicht, dass Bogenhausen „schöner“ wird. Aber wie angeführt – wer soll das in Zeiten von Corona bezahlen?