Ob das was wird? Nun ja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Die Baustellen in München werden ab Mai neu koordiniert“, so die Stadt. Wobei die Formulierung „neu“ zumindest ein wenig überrascht. Laut in einer Mitteilung hat das Mobilitätsreferat ein neues Baustellenmanagement entwickelt, mit dem die Vielzahl von Infrastrukturmaßnahmen in der Stadt und ihre Auswirkungen auf den Verkehr künftig digital geplant und frühzeitig gesteuert werden können. Denn jedes Jahr stellt das Referat mehr als er 40 000 Bescheide rund um das Thema Baustellen aus.

In den vergangenen Monaten haben die Stadtwerke München (SWM), die Münchner Verkehrsge­sellschaft (MVG), die Münchner Stadtentwässerung und das Baureferat als öffentliche Maßnahmen­träger, das Kreisverwaltungsreferat als Veranstaltungs- und Versammlungsbehörde, das Mobilitäts­referat als Straßenverkehrsbehörde sowie das Planungsreferat einen Prozess für ein gemeinsa­mes Baustellenmanagement entwickelt.

Künftig werden Planungen für große Baumaßnahmen, beispielsweise Gleis- und U-Bahnbau, Fernwärmeleitungen, Kanal-, Tunnel- und Brückenbauten sowie Straßenumgestaltungen, „bereits ganz zu Beginn der jeweiligen Projektplanungen, also bis zu vier Jahre vor dem Baustart, ge­meinsam diskutiert und aufeinander abgestimmt.“ Die frühzeitige Verzahnung der Beteiligten wird laut Stadt durch „eine neue, digitale Baustellenkarte“ unterstützt, in die große Maßnahmen eingetragen werden. Die Baustellenkarte wird in Zusammenarbeit mit dem Projektteam des Digita­len Zwillings im Kommunalreferat entwickelt.

Kreuzungsbereich Denninger- / Vollmannstraße: Über Monate hinweg herrschte dort unlängst wegen Kanalbauarbeiten ein Verkehrschaos „garniert“ mit Falschinformationen der Anwohner.  Archivfoto: hgb

Das Baustellenmanagement ist im Mobilitätsreferat angesiedelt und wird am 1. Mai mit einem klei­nen Kernteam beginnen, den Blick auf die Baustellen der Jahre 2023 und später zu richten. Zum Start wird sich der Fokus auf die Innenstadt, besondere Bauprojekte im ganzen Stadtgebiet und das Hauptstraßennetz richten. „Wenn die Prozesse eingespielt sind, werden auch die Parkraummana­gementgebiete integriert“ – was immer das auch bedeutet.

Ab Sommer soll eine Baustellenkarte des Mobilitätsreferats auch im Internet abrufbar sein. Dann können die Münchner online alle aktuellen Baustellen innerhalb des Mittleren Rings und entlang des Hauptstraßennetzes einsehen und anhand der digitalen Karte ihre Wege in der City und im eigenen Viertel planen. Wann es im Sommer genau los geht, das ist noch offen.

Oberbürgermeister Dieter Reiter kommentierte: „Die Baustellen in München mussten besser koordi­niert werden.“ Also ein Eingeständnis, das es nicht funktioniert. Und er lobt (sich selbst): „Ich habe deshalb alle Beteiligten an einen Tisch geholt. Unter Federführung des Mobilitätsreferats wurde nun eine zeitgemäße Lösung entwickelt. Das ist eine echte Verbesserung, die die Münchner bald auch im Straßenverkehr spüren werden.“