Welche Folgen hat die Umleitung des Bachs nach Trudering im Rahmen des Deutsche-Bahn-(DB)-Projekts „Daglfinger Kurve“ für die Wasserführung des Hüllgrabens im Gebiet der Städte­baulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) – das wollen die Mitglieder des Bezirksausschusses auf Antrag der CSU-Fraktion, Initiative Martin Baumgartner und Jens Luther, von der Stadt wissen und fragen: Wie kann und soll planerisch auf diese Trockenlegung des Hüllgrabens reagiert werden?

Unter den Maßgaben, dass dem Stadtteilparlament umgehend die Ergebnisse der Machbarkeitsstu­die zum Hüllgraben vorgelegt werden sowie das Referat das gesamte Planungskonzept des Hüll­grabens möglichst bald dem Bezirksausschuss vorstellt, verabschiedeten die Lokalpolitiker einstim­mig die Nachfrage.

In dem Antrag heißt es: Im Rahmen der DB Baumaßnahme „Daglfinger Kurve“ entsteht durch die Querung der neuen Schienentrasse mit dem derzeitigen Verlauf des Hüllgrabens ein Konflikt, der durch Umleitung des Bachs nach Trudering gelöst werden soll. Ein Unter – bzw. Überfahren scheint nicht möglich. Die zuständigen Referate sollen darlegen, welche Konsequenzen und Alternativen dies auf die derzeitige Planung des SEM-Gebiets hat, in dem der Hüllgraben zum einen als bauli­cher Abschluss nach Osten dient und als wesentlicher Teil der Landschaftsgestaltung und Naherho­lung vorgesehen ist.

Der Hüllgraben, ein Idyll im Münchner Osten. Sollten die Bahnpläne zur Daglfinger Kurve realisiert werden, würde das Erholungsareal zerschnitten, der Bachlauf könnte austrocknen.   Archivfoto: hgb

Denn: Der Hüllgraben ist bereits jetzt ein wichtiger Landschaftsbestandteil und ein Element der Naherholung. Diese Bedeutung soll im Rahmen der SEM durch umfangeiche Renaturierungsmaß­nahmen noch gesteigert werden. Wie kann der Hüllgraben jedoch diese Aufgabe erfüllen, wenn kein bzw. kaum oder unregelmäßig Wasser darin fließt?