Das verstehe wer will, aber gewiss nicht die Anwohner an der Ecke Delp- / Wehrlestraße, die seit mehr als zehn Jahren zu jeder Tageszeit unter dem permanenten Lärm von Flascheneinwürfen und mehr an der dortigen Wertstoffinsel leiden. Denn die Gärten im Erdgeschoss grenzen direkt an die sechs Container an. Jens Luther, CSU-Stadtrat und Mitglied des Bezirksausschusses, hatte sich vehement eingesetzt und zuletzt beantragt, die Boxen zu verlegen – auf den Grünstreifen an der Ecke Delp- / Denninger Straße, Richtung Herkomerplatz.
Die Reaktion des Kommunalreferats – ein Antrag: Versetzen der Wertstoffinsel auf den breiten Grünstreifen an der Denninger Straße auf Höhe des Forums Bogenhausen (in Verlängerung der Corona-Teststation auf dem Parkplatz des Einkaufcenters). Luther war von dem Vorschlag angetan: „Dort wohnt kein Mensch. Es gäbe so gut wie keine Probleme. Klar, man müsste zur Entsorgung der Flaschen ein Stück weiter laufen. Die Anwohner der Delpstraße – der dortige Wertstoffinsel-Standort ist der schlechteste überhaupt – hätten endlich ihre Ruhe.“

Doch die Mitglieder des Bezirksausschusses lehnten, kaum zu verstehen, die städtische Initiative ab – gegen die zehn Stimmen der CSU-Vertreter. Bereits im Untergremium Umwelt, Grünplanung und Klimaschutz war der Vorschlag mit sechs gegen drei Stimmen verworfen worden.
Laut Protokoll „stehen die Grünen einem Versetzen der Wertstoffinsel an sich positiv gegenüber. Der neue Standort sollte sich jedoch weiterhin im dicht besiedelten Wohnviertel westlich der Richard-Strauss-Straße befinden.“ Sie lehnten deshalb die vorgeschlagene Stelle „im deutlich weiter entfernten östlichen Teil der Denninger Straße ab.“ Es wurde die Sorge geäußert, dass „die umliegenden, ohnehin schon stark genutzten Wertstoffinseln noch weiter überlastet werden würden, was zu neuen Bürgerbeschwerden führe. Auch wird die Dauerhaftigkeit des Ersatzstandorts wegen des geplanten Baus des Radschnellwegs nach Markt Schwaben infrage gestellt.“

Zum Luther-Vorschlag – Verlegung der Container auf den Grünstreifen an die Ecke Delp- / Denninger Straße, den bei einem Ortstermin Vertreter der Entsorgungsfirmen Rimondis und Wittmann gutgeheißen hatten– wurde einstimmig eine Nachfrage an das Referat verabschiedet: Ist der Einwurf in die Boxen so zu arrangieren, dass er nicht vom Radweg aus erfolgt und dennoch die Abstandsflächen eingehalten werden können? Zudem bittet der Bezirksausschuss weitere Informationen zu den neuen Wertstoffbehältern, Modell „Oekotub, mit dem Super-Lärmschutzpaket.
