Stopp des Baus der zwei geplanten, 155 Meter hohen Hochhäuser an der Paketposthalle München“ – das ist das Ziel der Bürgerinitiative >HochhausSTOP< (www.hochhausstop.de / E-Mail: post@hochhausstop.de), die per Bürgerbegehren verhindern will, dass es in der Stadt eine „städtebauliche Wende zur Wolkenkratzer-Metropole“ gibt.

„Bloß kein Frankfurt!“ – betont Robert Brannekämper, Initiator der Aktion und CSU-Landtagsab­geordneter sowie Mitglied des Bezirksausschuss Bogenhausen, der (unter anderem) tatkräftig von Ex-SPD-Stadtrat Wolfgang Czisch und Max von Heckel, vormals Stadtkämmerer und SPD-Mann im Landtag, unterstützt wird. 35 000 Unterschriften von Münchnerinnen und Münchner werden benö­tigt, um das Bürgerbegehren, eine Abstimmung aller Wahlberechtigten in der Landeshauptstadt, zu verankern.

Um diese Zahl zu erreichen werden seit mehreren Wochen (und wohl noch einige Monate, wenn die Stadträte sich nicht noch gegen Wolkenkratzer entscheiden) an vielen Stellen in München Bür­gerinnen und Bürger angesprochen und per Unterschrift um Unterstützung gebeten. So zuletzt am Herkomer Platz, wo Brannekämper und seine Helfer vielen die Hintergründe erläuterten und erklär­ten, warum jetzt – erneut nach dem Entscheid von 2004, wonach in München Gebäude nicht höher als 100 Meter hoch gebaut werden dürfen – dringend an der Zeit ist für einen Bürgerentscheid ist.

Erfreulich: Dutzende Personen stimmten an dem Info-Stand der Initiative zu, bekannten per Unter­schrift ihre Ablehnung. Wissen die Bogenhauser doch zur Genüge in ihrem Stadtteil um die Proble­matik von Betonburgen, wie beispielsweise um den 114 Meter hohen HVB-Turm am Rand es Ara­bellaparks, um den schwarzen Klotz eines Verlags in Zamdorf, um die Giganten am Ende der A94 oder um die 100, 60 und 50 Meter hohen, gerade im Bau befindlichen Bürosilos der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) an der Richard-Strauss-Straße.

Robert Brannekämper, Initiator der Aktion gegen Wolkenkratzer in München und CSU-Landtagsabgeordneter, zusammen mit Helfer Cedric Kreher von der Jungen Union, bei der Unterschriftensammlung am Herkomer Platz.   Foto: hgb

Denn grundsätzlich gilt: Die Realisierung der gigantischen Türme an der Paketposthalle in Neu­hausen / Nymphenburg – und nicht nur dort – würde Investoren Tür und Tor öffnen. Die städtische Hochhausstudie ebnet nämlich den Weg für den Bau weiterer Hochhäuser. Das wird den Charakter und die Stimmung in der Stadt dauerhaft und einschneidend verändern. Der Stadtrat berücksichtigt dabei nicht das gewachsene Stadtbild. Und ebenso, wie im Fall Paketposthalle, das Kulturerbe Schloss Nymphenburg. Mit klotzigen und teuren Hochhäusern kann nämlich weder die Wohnungs­not bekämpft, stadtklimatisch sensibel geplant, nachhaltig ökologisch gebaut noch familienfreund­liches Wohnen ermöglicht werden. Hochhausplanungen – die fast vollständige Versiegelung von Flächen für Tiefgaragen und Nebenlagen bei einem Bau wird verschwiegen – treiben die Boden­preisspirale weiter an, sorgen somit für weitere steigende Grundstückspreise.

Daher wird argumentiert: „Überlassen wir unsere Stadt nicht den Investoren. Stimmen Sie für das Bürgerbegehren! Gestalten wir eine Zukunft mit menschlichem Maßstab. Verhindern wir eine städtebauliche Wende zur Wolkenkratzer-Metropole!“