München den Menschen, nicht den Investoren. Wehret den Anfängen – Hochhaus-Irrsinn stoppen!“ – mit dieser glasklaren Ansage wirbt die Bürgerinitiative #HochhausSTOP (www.hochhaus.stop.de) „für unser „liebens- und lebenswertes München“. Es gelte die Stadt „mit Augenmaß weiter zu entwickeln“.

Der Hintergrund der Initiative gemäß eines mit „Milliardenpoker in Bogenhausen stoppen!“ überschriebenen Flyers: „2004 wurde in einem spektakulären Bürgerentscheid entschieden, dass in München keine Hochhäuser über 100 Meter Höhe gebaut werden dürfen.

Bis heute hat sich die Stadtpolitik daran gehalten. Nun jedoch soll mit zwei Hochhäusern an der Paketposthalle im Stadtteil Neuhausen mit über 155 Metern Höhe zum ersten Mal diese von uns Bürgern gesetzte Grenze deutlich überschritten werden! Damit ist es dringend erforderlich, erneut ein Bürgervotum herbeizuführen. Andernfalls droht der Dammbruch, der den Charme unserer Stadt unwiederbringlich zerstört.

Dieser Bürgerentscheid wendet sich aus rechtlichen Gründen nur gegen das erste konkrete Projekt an der Paketposthalle. Nur wenn dieses verhindert wird, wird sich die Stadtpolitik nicht an der Einzigartigkeit Münchens vergreifen.“

In der Begründung für die Durchführung eines Bürgerbegehrens heißt es: „München ist aus guten Gründen keine Hochhausstadt! Nach dem Krieg hat sich die Stadtgesellschaft bewusst dafür entschieden, München in seiner geliebten Form wieder auferstehen zu lassen. Frankfurt hat sich bewusst anders entschieden. Unsere Stadt verkörpert eine städtebauliche Harmonie und ein Lebensgefühl, das die ganze Welt anzieht, bewundert und uns darum beneidet! München ist auch ohne monströse Hochhaustürme Heimat und Wohlfühlort von 1,5 Millionen Menschen und bis zu neun Millionen Touristen im Jahr. Nach zahlreichen Stimmen aus der Fachwelt kann mit Hochhäusern über 60 Meter Höhe kein nachhaltiger, das heißtökologischer und ökonomischer Bau, gerade von Wohnungen erreicht werden. Trotzdem soll nach dem Willen des Stadtrats jetzt in einem nicht wirklich transparenten Verfahren der Wandel Münchens zur Hochhausstadt eingeleitet werden.

Die Realisierung von zwei gigantischen Türmen mit bis zu 155 Meter Höhe an der Paketposthalle öffnet den Investoren Tür und Tor. Die städtische Hochhausstudie ebnet den Weg für den Bau weiterer Hochhäuser. Das wird den Charakter und die Stimmung in unserer Stadt dauerhaft und einschneidend verändern.Verhindern Sie mit uns den Dammbruch! Unterschreiben Sie bitte, um das besondere Flair Münchens zu bewahren!“

Dazu wird mit der Frage „Hat die Bürgerinitiative eine Chance?“ erläutert: „Aber sicher! Wir brauchen 33 000 Unterschriften, um einen neuen Bürgerentscheid zu erzwingen. Über 75 Prozent davon haben wir bereits zusammen. Jetzt brauchen wir noch Ihre Unterschrift!“

Was will die Initiative? „Ja, wir brauchen in München neue Wohnungen, aber warum mit der unbestritten teuersten Bauweise und noch dazu am falschen Platz? Wolkenkratzer sind im Bau und Betrieb weder ökologisch noch nachhaltig. Weil der Bau so teuer ist, drücken Investoren unfassbar hohe Bebauungsdichten, wie an der Paketposthalle, durch. Die Folge ist fehlende Infrastruktur, wie zum Beispiel S- und U-Bahnen, aber auch eine massive Unterversorgung bei Kindertagesstätten, Schulen sowie Grün- und Erholungsflächen.“

Wer sind die Initiatoren? Robert Brannekämper (erster Vorsitzender, Architekt CSU-Landtagsabgeordneter), Wolfgang Czisch (zweiter Vorsitzender, SPD-Stadtrat a. D. und Korreferent des Referats für Stadtplanung und Bauordnung a. D.), Elke Wendrich (Sprecherin Denkmalnetz Bayern, Innenarchitektin), Max von Heckel (SPD, Stadtkämmerer a. D. und Landtagsabgeordneter a. D.), Tobias Ruff (ÖDP, Stadtrat, Dipl.-Forstingenieur), Margit Meier (SPD, Bezirksausschussmitglied).

Blick von der Grünanlage Pühnpark: So kann sich das Stadtbild Bogenhausens verändern, wenn die Stadt das Baurecht für zwei Hochhäuser an der Paketposthalle in Neuhausen – Höhe 155 Meter – genehmigt. Grundlage dafür ist die Hochhausstudie, die der Stadtrat 2023 beschlossen hat.   Visualisierung: #HochhausSTOP
Die Hochhausstudie von 2023 weist in Blau und Lila die Zonen aus, in denen Hochhäuser entstehen können. Der Stadtrat hat dasso beschlossen.    Karte: #HochhausSTOP