Wertstoffinsel (WIS) an der Wimmerstraße einrichten“ – so ist im Protokoll des Untergremiums Umwelt und Klimaschutz im Bezirksausschuss ein Antrag der SPD-Fraktion überschrieben. Gleich­wohl lag das Papier den Pressevertretern nicht vor. Auch im RatsInformationsSystem (RIS) der Stadt ist dazu nichts zu finden. „Es liegen keine Vorgangs-Dokumente vor!“ heißt es da. Wurde der Antrag im Unterausschuss noch mit Stimmengleichheit abgelehnt, so wurde er im Kommunalpar­lament mit 17 gegen acht Stimmen seitens der Grünen befürwortet. Eine Entscheidung die unverständlich ist!

Der Hintergrund: Vor fünf Jahren wurde in Folge der Wohnbebauung des ehemaligen HDI-Kom­plexes an der Englschalkinger Straße die Wertstoffinsel an der schmalen Wimmerstraße, im „Rüc­ken“ der Wohngebäude, entfernt und folgend gestrichen. Im Herbst 2020 hatten die Lokalpolitiker auf Initiative von SPD-Sprecherin Karin Vetterle die Wiedereinrichtung der WIS „per Prüfantrag bei der Stadt“ angeregt.In der Begründung zu dem Vorstoß war angeführt worden: In Bogenhausen werde ständig nach weiteren Aufstellplätzen für Wertstoffcontainer gesucht.

Mit der Wohnbaumaßnahme entlang der Englschalkinger- wurde an der Wimmerstraße die Wertstoffinsel entfernt. Da der erforderliche Mindestabstand von zwölf Metern zur Wohnbebauung nicht mehr eingehalten werden kann, werden keine neuen Container aufgestellt. Trotzdem wurde seitens der SPD im Beztiurksauschuss erneut ein Antrag gestellt.  Foto: hgb

Die negative Antwort von Kristina Frank, Chefin des Kommunalreferats und zugleich des Abfall­wirtschaftsbetriebs München (AWM): „Den Wunsch, im Umkreis des bisherigen Standorts eine Wertstoffinsel aufzustellen, haben wir an die Betreiberfirmen zur Überprüfung weitergegeben. Die Wiederaufstellung der Container am alten Standplatz in der Wimmer- / Ecke Vollmannstraße ist nach deren Aussage nicht möglich, da dort der erforderliche Mindestabstand von zwölf Metern zur nächsten Wohnbebauung nicht eingehalten werden kann.

Als ob sich an diesem Fakt etwas geändert hat, starteten die Sozialdemokraten jetzt einen neuen „Versuch“ – laut Protokoll ohne exakte Ortsangabe. Grüne und ÖDP hatten sich im Untergremium gegen die Initiative ausgesprochen, denn die Leerung würde den Verkehr in der Vollmannstraße behindern und der Einwurf von Glas und Kunststoff müsste vom Radweg aus erfolgen. Grünen-Sprecher Samuel Moser erachtete es im Vollgremium als sinnlos, einen einmal abgelehnten Antrag nun nochmals an die Stadt weiter zu leiten. SPD-Mann Gerrit Dittrich konterte: „Das möge doch die Stelle entscheiden, die dafür zuständig ist. Eine WIS ist hier dringend erforderlich“.

Nur wo, einmal abgesehen vom Mindestabstand zur Wohnbebauung, die Boxen aufgestellt werden könnten – dazu fiel kein Wort, offensichtlich war von den Befürwortern keiner vor Ort!