Neun Rad- / Pedelec- / E-Scooter-Fahrer, sechs Biker, drei Fußgänger (im Fachjargon sogenannte ungeschützte Verkehrsteilnehmer) und vier Autofahrer, also insgesamt 22 Menschen – das ist die Todesbilanz der Verkehrsstatistik 2022 der Polizei für München und für den Landkreis München. Mit knapp 47 000 Unfällen (2019, also vor der Corona-Pandemie, waren es rund 54 000) gab es eine Zunahme um 5,5 Prozent gegenüber 2021. Fast 7400 Verletzte, darunter 695 Schwerver­letzte, wurden im vergangenen Jahr registriert.

Wer auf zwei Rädern unterwegs ist, der lebt besonders gefährlich, vor allem an Kreuzungen. So sind rund 40 Prozent der 22 Verkehrstoten Rad-, E-Scooter- / Pedelec-Fahrer und Biker. Die Bilanz weist mehr als 3400 verunglückte Verkehrsteilnehmer und mehr als 340 Schwerletzte in die­sem Sektor aus. Kracht es, dann haben bei 31 Prozent aller Unfälle die Zweiradfahrer schuld. Auf­fallend dabei die Ursachen: Missachtung der Vorfahrt und fahren in falscher Richtung, allgemein kurz als Geisterradler bezeichnet.

Trotz des Verbotsschilds ist ein Fahrradfahrer in verkehrter Richtung unterwegs. Zu allem Überfluss trägt der „Geisterradler“ keinen Helm.   Symbolfoto: ikb

Eine extreme Zunahme (um etwa 20 Prozent auf mehr als 330) registrierte die Polizei allein bei Unfällen mit Pedelecs. Bei fast jedem dieser Unfälle – meist waren die vielfach zu schnell fahren­den Pedelec-Verkehrsteilnehmer wie auch die Radler ohne Helm unterwegs – wurden Personen verletzt, wobei in etwa jeder Vierte älter als 65 Jahre war.

Die um rund zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr stark gewachsene Zahl der E-Scooter-Unfälle: Mehr als 500, pro Woche etwa zehn! Jeder fünfte Fahrer war alkoholisiert, vor allem während des Oktoberfests.