Versteckt mitten in der langen Tagesordnung des Untergremiums Stadtplanung und Bauordnung des Bezirksausschusses war der Punkt 2.2.12: „Freischützstr. 46 – Neubau eines Lebensmittelmarkts mit Café, Parkgarage und oberirdischen Stellplätzen – Vorbescheid.“ Der oder andere Lokalpolitiker staunte, der ein oder andere stutzte. Denn: Freischützstraße 46 – das ist doch was?! Richtig – der Supermarkt Lidl.
Betreiber der Filiale ist die Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG mit Sitz in Anzing. Angebot laut Internet-Seite: „Komplettes Lidl-Sortiment, täglich frische Backwaren, Packstation, Heißgetränke, Bio-Fleisch, Chef Select, Feine Küche.“

Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Unterausschusses Robert Brannekämper (CSU) erläuterte im Gremium: „Der Trakt soll abgerissen und neu gebaut werden. Der Plan sieht vor, das Gebäude auf >Stelzen< zu stellen – im Erdgeschoss sind Parkplätze vorgesehen, im ersten und zweiten Stock Verkaufsflächen.“ Insgesamt sollen rund 1600 Quadratmeter Verkaufsfläche entstehen – in etwa doppelt so viel wie aktuell!
Architekt Lutz Heese (CSU) war entsetzt: „So ein Projekt würde einen Präzedenzfall schaffen.“ So denn lehnten die Stadtteilvertreter folgend im Vollgremium „das Bauvorhaben wegen der Parksituation im Erdgeschoss und der Wandhöhe bis zu zwölf Meter“ einstimmig ab. Der Investor und Vertreter des Planungsreferats werden in die kommende Tagung des Unterausschusses eingeladen, um die Pläne zu erklären…