Sehr nett und schick“ – so bezeichnete Robert Brannekämper, MdL, CSU-Fraktionssprecher und Vorsitzender des Untergremiums Planung im Bezirksausschuss, süffisant die Vorstellungen des Planungsreferats zur Entwicklung eines „Gewerbebands Steinhausen (Vogelweideplatz / östlich, BAB 94 / südlich und Bahngleisanlagen / nörd- und westlich)“ im Kommunalparlament. Aber: „Das ist eine flächenmäßige Resteverwertung, die Vision ist nicht an die Gegebenheiten angepasst, das ist eine suboptimale Planung.“ Grundsätzlich befürchten die Lokalpolitiker einen Verkehrskollaps. Ein Statement wurde vertagt, es soll in der Tagung am Dienstag, 25. April, folgen.
Die Stadt will die Flächen – dort gibt es aktuell Büros, Hotels, Abfall- und Logistikunternehmen – effizienter nutzen. Neue Firmen, verschiedene Gewerbe und Produktion, sollen angesiedelt werden. Dazu schwebt den Behördenvertretern eine „eigene Identität“ vor, Schlagworte wie „Digitalisierung, Vernetzung, Quartiers-App, Förderung von Kooperationen, smarte Produktion als wenig störende Nutzungen, kurze Fuß- und Radwege, grüne Flächen, Aufenthaltsqualität im Viertel, Gewerbe erlebbar machen“ und anderes mehr prägten die städtische Vorstellung.
Kurzum, so Brannekämper: „Eine komplette Umstrukturierung, eine komplett neue Überplanung.“
Haken an der laut Mobilitätsreferat „Vision 2035“ ist, wie regelmäßig in Bogenhausen der Fall, der Verkehr. Eben noch mehr Verkehr als bis dato schon. Es gelte „die Insellage, eine Problemlage, zu verbessern“. Die verkehrlichen Knotenpunkte wurden bei der Untersuchung gecheckt – Ergebnis, wie nicht anders zu erwarten: aktuelle Überlastungen – auch bei den öffentlichen Anbindungen. Die Referatsvertreterin räumte grundsätzlich „künftige Einschränkungen ein – der Verkehr wird nicht zu jeder Tageszeit flüssig ablaufen.“
Dazu Grünen-Fraktionssprecherin Petra Cockrell: „Angesichts der drohenden Verkehrsbelastung kriege ich Bauchschmerzen.“ Und Brannekämper meinte: „Ich bin gespannt, was die Stadt hier in den nächsten Jahren noch alles so vorhat.“