Das Planungsreferat war vor einem Jahr vom Stadtrat beauftragt worden, eine Entwicklungsper­spektive für das etwa 50 Hektar große Gewerbeband Steinhausen zu erarbeiten. Das „Band“ er­streckt sich vom Vogelweideplatz (Ende der Prinzregentenstraße) entlang der A 94 bis zur Bahn­strecke am Rand von Zamdorf. Schon jetzt ist klar, dass es einmal zusätzlichen Verkehr – Nadel–öhre sind die Unterführungen – und damit längere Staus geben wird. Angesichts der damit verbundenen enormen Lärmbelastungen wurde eine Wohnraumnutzung ausgeschlossen.

Das „Produktive Stadtquartier“, so ist der Entscheid, soll Raum bieten für unterschiedlichste Gewer­bebetriebe. Dabei soll zum einen das „einfache oder produzierende Gewerbe“ gestärkt und zum anderen durch Nachverdichtung das Nutzungsspektrum erweitert werden. Und: „Durch Schaffung von Aufenthaltsqualitäten, Vernetzung und Klimaanpassung soll das Gebiet eine Identität entwic­keln und fit für die Zukunft gemacht werden“.

Der Rahmenplan zeigt für die Aufgabenfelder Städtebau, Freiraum, Mobilität (das Mobilitätsreferat nennt es „Vision 2035“) und Identität Handlungsansätze auf, um das Leitbild des Stadtquartiers im Gewerbegebiet langfristig umzusetzen. Dabei soll die Entwicklung stückweise in Abhängigkeit von den jeweiligen Entwicklungserfordernissen der Eigentümer erfolgen.

Ab dem Vogelweideplatz mit den Hochhäusern des Bogenhauser Tors / Ende Prinzregentenstraße erstreckt sich das Gewerbeband Steinhausen – eine Vision der Stadt, die mit zusätzlichem Verkehr – Nadelöhre sind die Unterführungen – verbunden sein wird.    Foto: hgb

Ideen sind eine >Grünflächenachse<, Quartiersplätze, eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 19 in Richtung Daglfing, neue ÖPNV-Haltestellen, neue Rad- und Fußwege, Supermärkte, kulturelle Einrichtungen und weitere Hochhäuser im Umfeld des „schwarzen Riesen“, des Tower vom Süd­deutschen Verlag. Zu alldem muss ein Mobilitätskonzept erstellt werden.

Sehr nett und schick“ – so hatte unlängst Robert Brannekämper, MdL, CSU-Fraktionssprecher im Bezirksausschuss, süffisant die Vorstellungen des Planungsreferats im Kommunalparlament be­zeichnet. „Das ist eine flächenmäßige Resteverwertung, die Vision ist nicht an die Gegebenhei­ten angepasst, das ist eine suboptimale Planung. Es ist eine komplette Umstrukturierung, eine komplett neue Überplanung. “ Grundsätzlich befürchten die Lokalpolitiker einen Verkehrskollaps.