Das etwa 50 Hektar große Gewerbeband Steinhausen war eine Vision. Und wird es eventuell – zumindest in Teilen – auch bleiben. Das zirka 2,3 Kilometer lange und bis zu 300 Meter breite „Band“ erstreckt sich vom Vogelweideplatz (Ende der Prinzregentenstraße) entlang der A 94 bis zur Bahnstrecke am Rand von Zamdorf. 

Der Hintergrund: Der Hauptinvestor im Gewerbeband, der österreichische Konzern Imfarr, der ein Quartier unter dem Namen „Muc East“ entwickeln wollte, hat unlängst Insolvenzangemeldet. Das Unternehmen drücken mehr als 600 Millionen Euro Schulden. Zu den Auswirkungen verlangen die Bogenhauser Lokalpolitiker nun Erläuterungen von der Stadt.

Der Bezirksausschuss bittet das Planungsreferat um Stellungnahme, inwieweit die Insolvenz von Imfarr – dem Hauptinvestor – die Planungen für die Entwicklung des Gewerbegebiets beeinträchtigt. Es ist zu erläutern, ob sich weitere Investoren aktiv in den Planungsprozess eingebracht haben und ob die Stadt an den bisherigen Plänen festhält. Darüber hinaus sind die Folgen für die weitere Planung der Tramverlängerung sowie gegebenenfalls für die städtische Nutzung von betroffenen Immobilien darzustellen, heißt es in einem einstimmig verabschiedeten Antrag.

In der Begründung der Grünen-Initiative wird angeführt: „Der insolvente Immobilienentwickler Imfarr war maßgeblich an den Planungen zur Entwicklung des Gewerbebands beteiligt und besitzt einen größeren Anteil der betroffenen Grundstücke. Es ist kein Geheimnis, dass die Initiative von Imfarr den Planungsprozess von städtischer Seite beschleunigt hat. Durch den Wegfall dieses großen Investors stellt sich die Frage, inwieweit die Umsetzung dieser Planungen überhaupt noch absehbar ist beziehungsweise ob sich die Entwicklung des Gebiets über längere Zeit verzögert.“

Und weiter: „An den Planungen hängt auch die noch laufende Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der Tram von Berg am Laim bis Daglfing. Wenn die Entwicklung des Gewerbegebiets auf Eis gelegt wird, hätte das massive Auswirkungen auf die Priorisierung der verschiedenen Trassenoptionen und den zeitlichen Horizont der Verlängerung. Zudem ist unsicher, was mit den Immobilien im Besitz von Imfarr auf dem Gelände passiert und ob auch solche betroffen sind, die gerade von städtischer Seite genutzt werden. Sollten durch den Verkauf der Immobilien Nutzungsverträge mit der Stadt frühzeitig beendet werden, ist der Bezirksausschuss zu informieren.“

Ab dem Vogelweideplatz stadtauswärts beginnt das 2,3 Kilometer lange Gewerbegebiet Steinhausen. Hauptinvestor Imfarr hat unlängst Insolvenz angemeldet. Wie geht’s weiter?   Karte: Stadt München / Foto: hgb