Das Konduktive Förderzentrums Phoenix der Stiftung Pfennigparade an der Oberföhringer Straße 150 braucht mehr Platz. Deshalb plant die Organisation einen Erweiterungsbau. Wegen baurechtlichen Vorgaben ist das aber nicht so einfach. Gleichwohl: Es gibt eine Möglichkeit, das Verfahren auf die Reihe zu bringen, zu beschleunigen.
Robert Brannekämper, Landtagsabgeordneter, CSU-Fraktionssprecher und Chef des Untergremiums Stadtplanung und Bauordnung, erklärte bei der Tagung des Kommunalparlaments: „Der bestehende Bebauungsplan wird mit der Erweiterung um Welten überschritten. Der Bebauungsplan muss geändert werden. Die Stadt muss ein neues Bebauungsplanverfahren auf den Weg bringen, um den geplanten massiven Baukörper rechtssicher zu machen.“ Aber solch ein Verfahren dauert (bekanntlich) einige Jahre.
Der Ausweg: Um die Planungen nicht über Jahre hinaus zu blockieren, schlug Brannekämper vor, im Vorgriff auf die Änderung des >B-Plans< ein Verfahren nach Paragraph 34 Baugesetzbuch (BauGB). Per einstimmigem Entscheid sind die Lokalpolitiker bereit, „die Planungen im Vorgriff und im Einklang mit dem parallel laufenden Bebauungsplanverfahren vorab nach Paragraph 34 genehmigen zu lassen.“
Der Paragraph 34 Baugesetzbuch: „Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist ein Vorhaben zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist.“
Das Konduktive Förderzentrum der Phoenix Schulen und Kitas GmbH für Kinder mit Körperbehinderung wurde 2004 in Oberföhring eröffnet. In der Phoenix verschreibt man sich ganz der konduktiven Förderung einer ganzheitlichen Kombination aus Therapie und Bildung. Die Pfennigparade selbst – einst ein eingetragener Verein, seit 1979 eine Stiftung – wurde 1952 gegründet und widmete sich zunächst der Bekämpfung der seit dem Kriegsende andauernden Polioepidemie. Unter dem Motto >Jeder Pfennig zählt< sammelten engagierte Menschen für betroffene Kinder. Was als Bürgerbewegung begann, entwickelte sich zu einem der größten Sozialunternehmen von und für Menschen mit Behinderung in Deutschland.