Etwa zehn Jahre“, so ein Vertreter des Baureferats, wird es dauern, bis die Bäume am Maria-Nindl-Platz im Prinz-Eugen-Park so prächtig dastehen, wie die jetzt im Bezirksausschuss gezeigten Visualisierungen zeigen. „Ziel ist es, bis Ende 2025 am Platz die baulichen Maßnahmen abzuschließen“, so der Behördenmann. Wie es einmal ausschauen soll – davon gibt es nun erste Eindrücke. Wer sich persönlich informieren will: Am Montag, 24. April, 15 bis 19 Uhr, gibt‘s im Quartierscafé GeQo am Maria-Nindl-Platz 6 eine Informationsveranstaltung des Baureferats.
Bereits Ende 2018 hatte das Referat bei einer Bürgerbeteiligungsveranstaltung zur Gestaltung des rund 4000 Quadratmeter großen Quartiersplatzes Ideen und Anregungen gesammelt. Stichworte dazu: Sitzplätze / -gruppen, Außenbestuhlung Café, Fahrradständer (vorgesehen sind 50 Stellplätze, auch für Lastenräder geeignet; wobei die eckigen Rahmen vom Bezirksausschuss-Vorsitzenden Florian Ring als nicht allzu tauglich moniert wurden), kleiner Wochenmarkt, viel Grün und vielen Bäumen mit schattigen Ecken, aufgelockerter Bodenbeleg mit farblichen Nuancen.
Und: ein (begehbares) Wasserspiel und / oder ein Brunnen. Für diesen mehrheitlich geäußerten Wunsch wurde ein Kunstwettbewerb im Rahmen von QUIVID, dem Kunst-am-Bau-Programm der Stadt, durchgeführt. Der ausgewählte Entwurf wurde dfann zusammen mit den Ideen aus der Bürgerbeteiligung in die Planung eingearbeitet.
Die Anwohner können sich nun beim eingangs genannten Termin über das Entwurfskonzept informieren und mit den Fachleuten des Baureferats und des beauftragten Landschaftsarchitekturbüros diskutieren. Ende des Jahres soll der Gestaltungsentwurf dem Stadtrat zur Genehmigung vorgelegt werden. Der Baubeginn ist für nächstes Jahr geplant.
Der Belag des Platzes ist aus viel-, überwiegend fünfeckigen Platten aus Beton in unterschiedlichen Größen und Farben geplant. Er wird bis an die Fahrbahnkanten geführt. Das KulturBürgerHaus wird somit in der Platzfläche verankert.
Auf dem Areal sind mehr als 40 Bäume vorgesehen, die gut gedeihen dürften, da sich im Untergrund keine Tiefgarage befindet. Es sollen unterschiedliche „Klimabäume“ gepflanzt werden – elf Arten, die, so steht’s im Konzept, besonders an die Bedürfnisse der Stadt der Zukunft angepasst sind. Die Bäume stehen in großen, offenen Baumscheiben mit einer abwechslungsreichen und blütenreichen Pflanzung aus Stauden und Gräsern. Um mehrere Bäumer werden. Sitzgruppen installiert. Weitere Sitzgelegenheiten bieten an den Rändern des Platzes vorgesehene, aneinander gereihte Standardbänke mit Lehne. Diese werden ergänzt „durch aus dem Belag >wachsende< Betonsitzelemente an Bäumen.“
Das Wasserspiel Kunst-am-Bau-Projekt – betitelt Salon der Zeiten –wurde vonder Schweizer Künstlerin Judith Albert entworfen. Auszüge der Beschreibung: „Die Gezeiten sind eines der ältesten Wasserspiele unseres Planeten Den Kern bildet eine Sitzgruppe in Anlehnung an den Chesterfield Stil, bestehend aus einem Sessel, einem Zweier- und einem Dreier-Sofa. Alle 15 Minuten stehen die „Sitzmöbel“ etwa15 Zentimeter im Wasser. Das Wasser bleibt aber nicht stehen, sondern ist Teil eines Zyklus der Befüllung, Entleerung, Verdunstung und Versickerung.“
Und weiter erstens: „Die Sitzmöbel schaffen einen Treffpunkt und Aufenthaltsort für alle Altersgruppen, um zu lesen, sich zu unterhalten, sich zu sonnen. Durch die geringe Tiefe lädt das Wasserspiel dazu ein, sich im Nass abzukühlen und über das Wasser zu laufen. Die niedrigen Wasserflächen sind besonders für Familien mit Kleinkindern zum Spielen geeignet.“
Und weiter zweitens: „Gekoppelt ist der Wasserrhythmus an das Licht eines artifiziellen Monds, der über dem Wasserspiel steht. Die Helligkeit des Monds ändert sich synchron mit dem Wasserstand: Bei Ebbe verblasst der Mond, bei Flut erstrahlt er in voller Leuchtkraft.“
Die Visualisierungen, also wie es einmal werden könnte, wohlgemerkt könnte, sehen zwar hübsch aus, sind profihaft in langgestreckten Winkeln mit einem Touch Frühling gemacht. Doch Glanz und Pfiff? Fehlanzeige!
So denn gab’s klare Worte zum Konzept von Robert Brannekämper, CSU-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Planungsgremiums im Kommunalparlament: „Das erinnert mich an die Messestadt Riem. Viel zu viel Betonplatten, eine Versiegelung der Fläche im Verhältnis von etwa 80 zu 20 Prozent. Dazu die Baureferats-typischen >Klobürsten-Bäume<.“ Ob’s besser wird? Fraglich!