Nicht nur in Berlin, auch in Bogenhausen: die Politik der Grünen wird immer verrückter. Gegen die
elf Stimmen der CSU-Fraktion „bitten die Mitglieder des Bezirksausschusses das Mobiltätsreferat
(MOR) um Prüfung des Vorschlags, die Fahrbahn auf der Bülow- zwischen Gebele- und
Niedermayerstraße auf eine Fahrspur zu verengen und dafür die Stellplätze zu erhalten.“
Weiter heißt es in dem Entscheid: „Die Parkbucht soll auf die äußere Fahrspur verlegt und ein
Radweg im Bereich der aktuellen Parkbucht errichtet werden. Der Bezirksausschuss ist offen
für alternative Vorschläge, die die Stellplätze weitgehend erhalten. Aufgrund des hohen Parkdrucks
wird eine Streichung von 32 Stellplätzen jedoch nicht befürwortet.“


Die Vorgeschichte: Den gemeinsam genutzten Fußgänger- und Fahrradweg an der
Bülowstraße vom Herkomerplatz bis zur Niedermayerstraße durch eine weiße Linie trennen. Das
Kommunalparlament hatte am 12. Oktober 2021 das MOR diesbezüglich um Prüfung gebeten.
Warum eine Trennlinie? Der Radweg ist stark befahren. Durch die hohen Bäume, die den Weg
säumen, ist der Abschnitt vor allem abends sehr dunkel, schlecht beleuchtet und birgt deshalb ein
Sicherheitsrisiko für die Fußgänger und die Radler.


Das MOR unlängst in der Antwort zum Antrag (bearbeitete Auszüge): Die Breite des
gemeinsamen Wegs beträgt teils nur 2,80 Meter, wobei er durch die seitliche Bepflanzung teilweise
sogar noch weniger breit wirkt. Die Hauseingänge Nr. 10 bis 20 liegen zwar nach hinten versetzt,
jedoch ist durch die Bepflanzungen entlang der Gebäude die Sicht eingeschränkt. Somit ist für
Radler kaum wahrnehmbar, wenn Anwohner beim Verlassen der Häuser auf den Gehweg treten.
Auch für Anwohner sind Radfahrer teilweise nicht oder spät zu sehen.

Verrückter Vorschlag im Bezirksausschuss gegen die Stimmen der CSU: die Bülowstraße auf eine
Spur verengen, links entlang der Straßenbahntrasse parken, rechts statt der Parkbuchten einen
Radweg anlegen. Foto: hgb


Und weiter: Die geringe Breite lässt keine getrennte Führung zu. So beträgt allein die Mindestbreite
eines eigenständigen Gehwegs ohne Radverkehr 2,50 Meter. Das Mindestmaß eines
Einrichtungsradwegs beträgt gemäß den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) 1,60 Meter,
was aber nicht den im Dezember 2022 vom Stadtrat beschlossenen Leitlinien zur Umsetzung des
Radentscheids entspricht.


Es folgte ein kaum zu glaubender Umbauvorschlag: Alternativ könnte ein Entfall der
Stellplätze am östlichen Straßenrand zugunsten eines Radfahrstreifens geprüft werden.
Hierfür müsste das Ostende des Baumgrabens vor der Niedermayerstraße umgebaut werden, um
den Radverkehr vom Radfahrstreifen zurück auf den vorhandenen Radweg zu führen. Auch die
Standorte vorhandener Signalmasten müssten angepasst werden.


Bevor die bauliche Machbarkeit vertieft geprüft wird, bitten wir um eine Rückmeldung des
Bezirksausschusses, ob diese Lösung gewünscht wird. Es ist davon auszugehen, dass für die
Maßnahme rund 32 Stellplätze und zwei bis drei kleinere Bäume entfallen müssten. Dennoch
würde das Mobilitätsreferat – unter Vorbehalt der baulichen Machbarkeit – die Umsetzung
dieser Möglichkeit begrüßen.

Die gewünschte Rückmeldung ist nunmehr erfolgt – nicht minder irre!