Seit 101 Jahren gibt’s in Daglfing an der Kunihohstraße den „Gasthof zur Post“. Aber wie lange
noch? Denn Erich Pils, der seit 2006 das Wirtshaus mit Fremdenzimmer und Biergarten betreibt
(geöffnet von 17 bis 22 Uhr) will angesichts seines Alters – Pils ist 71 – aufhören. Sein Sohn hat
kein Interesse an einer Übernahme des Lokals, das an keine Brauerei gebunden ist. „Alles ist offen,
es tut sich momentan gar nichts, es gibt noch keinen Nachfolger. Ich weiß nicht, ob ich vermiete
oder verkaufe“, so der Besitzer der Post im Gespräch mit unser-bogenhausen.de.


Just in diesem Zusammenhang gibt’s seitens der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss einen Antrag:
„Die Stadt gebeten, intelligente Möglichkeiten und großzügige Auslegungen der geltenden
Bestimmungen zu finden, die traditionelle Wirtshauskultur im 13. Stadtbezirk und in der gesamten
Stadt zu erhalten.“

Was wird aus dem „Gasthof zur Post“ in Daglfing? Besitzer und Wirt Erich Pils will aufhören, einen
Nachfolger gibt es bis dato nicht. Fotos: hgb


In der Begründung der einstimmig verabschiedeten Initiative heißt es: „Unter einer
>kommascharfen< Auslegung geltender Bestimmungen leiden vor allem die familiengeführten
Wirtshäuer, zum Beispiel die Post in Daglfing, die bei Übergabe einen neuen Inhaber zwingen,
hohe finanzielle Investitionen aufzuwenden (die in brauereigebundene Häusern die Brauerei
übernimmt), um einen Weiterbetrieb zu ermöglichen.“


Und weiter: „Eine großzügige Auslegung geltender Bestimmungen wird nicht nur den Traditions-
Wirtshäusern ermöglichen, zu überleben, sondern auch den vielen Vereinen, Institutionen und
Bürgern Möglichkeiten geben, sich zu versammeln oder sich zu geselligen Gelegenheiten zu
treffen.“