Eine lange Liste auf finanzielle Zuwendungen von Vereinen und Einrichtungen lagen den Mitgliedern des Bezirksausschusses (BA) bei ihrer Tagung Mitte Oktober zur Entscheidung vor. Im Budget des Stadtteilgremiums stehen fürs laufende Jahr noch rund 75 900 Euro zur Verfügung. Unter Berücksichtigung nicht verbrauchter Restmittel aus 2022 sind es 139 500 Euro. Die Entscheidungen in Reihenfolge der Tagesordnung in Kürze.
• Gehörlose Bergfreunde München e.V. (GBF): Für die Anschaffung von E-Sport-Artikeln erbat der Verein (gegründet 1953, angeboten werden ein Dutzend Sportarten, Sitz ist in der Nußstraße 55, eine Abzweigung von der Musenbergstaße) eine Unterstützung über 6010 Euro. Der Antrag war bereits zwei Mal vertagt worden; die Befassung musste erneut verschoben werden, da kein Gebärdendolmetscher zugegen war.
• Initiative Überlagerung: Füreine >Interference< lag der Wunsch in einer überarbeiteten Fassung mit einem erhöhten Eigenanteil über 1037,50 Euro Förderung auf dem Tisch. Damit werden die ehrenamtlichen Musikerinnen und Musik unterstützt. Die Lokalpolitiker stimmten einhellig zu.
• Wave of Hope e. V.: Ziel der Vereinigung ist es, Kindern in Not in Entwicklungsländern zu helfen. Für eine Aktion Umweltflüchtlinge ab 8. November im Einstein-Kultur wurde eine Unterstützung über 1500 Euro gewährt. Aus Bogenhausen sind mehr als 200 Kinder dabei.
• Initiative Interkulturelle Kindertheatergruppe im Kleinen Prinz: Der Antrag über 3487,50 Euro für diverse Veranstaltungen wurde einstimmig abgelehnt. In der Vorlage waren ausschließlich Personalkosten aufgeführt worden, die nicht gefördert werden können. Und: Es fehlt jeglicher Bezug zu Bogenhausen – die Aktion Kleiner Prinz hat ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen.
• Heimat-und Volkstrachtenverein Staffelseer: Für die Erneuerung der Gasheizöfen im Vereinsheim im Bürgerpark an der Oberföhringer Straße erhält der Verein die beantragten 4490,34 Euro. Der Beschluss dazu fiel einstimmig aus.
• Elternbeirat der Regina-Ullmann-Schule: „Intensiver Erste-Hilfe-Kurs“ im Januar 2024 – diese Aktion im Rahmen einer Projektwoche (für Kinder der ersten und zweiten Klasse) hatte eine Vertreterin des Beirats eine Unterstützung über 5000 Euro gestellt. Bezirksausschuss-Vorsitzender Florian Ring (CSU) war von den „hohen Kosten überrascht, denn das ist ein Problem.“ Christiane Hacker (SPD) bezeichnete den Betrag als „horrende Summe“. Es sei unsäglich, dass sich die durchführende Ambulanz die Taschen vollmachen will.“ Ein Betrag von 2500 Euro wurde angeboten, da ein Erster-Hilfe-Kurs nur für die dritte und vierte Klasse den Lokalpolitikern als sinnvoll erscheint. Dem Elternbeirat wurde empfohlen, sich mit der Freiwilligen Feuerwehr abzusprechen, um eine Notarztwagen-Besichtigung zu ermöglichen. Wird im Bezirksausschuss im November ein modifizierter Antrag vorgelegt, wird man sich erneut damit beschäftigen.
• Faschingsgesellschaft Feringa München / Johanneskirchen: Für die Renovierung der Herrentoilette im Vereinsheim im Bürgerpark erbat der Verein einen Zuschuss über 21 049 Euro. Karin Vetterle (SPD), Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft (VG) 29, erklärte im Untergremium Budget: „Das Feringa-Gebäude ist das Vorzeigehaus im Bürgerpark, ist bestens gepflegt. 2019 haben wir die Sanierung der Damentoiletten mit rund 17 000 Euro unterstützt, weil die Notwendigkeit dafür erkannt worden war. Das gesamte Rohrsystem ist marode und kaputt, da kann man provisorisch nichts mehr machen.“ Die Stichleitungen müssen komplett erneuert werden, was mit einem Aufgraben des Geländes verbunden ist. Daher die hohen Kosten. Die Mitglieder des Kommunalparlaments vertagten den Antrag – sie wollen zwecks Kostenvergleich ein Angebot einer zweiten Firma haben.
• Mädchen- und Jugendtreff Muspilli: Für die Renovierung der Küche in der Einrichtung des Kreisjugendrings München-Stadt gewährten die Kommunalpolitiker einhellig die veranschlagten 2000 Euro.
• Young Life Deutschland: Die Gruppierung hatte die „nachträgliche Erhöhung“ von 394 Euro des gewährten Betrags von 6000 Euro für ein „Urban Surf Camp“ beantragt. Zustimmung.
• Zonta-Club: Projekt „Gegen Gewalt an Frauen“, Aufstellung einer orangefarbenen Bank „um das Thema nachhaltig sichtbar zu machen,“ am Herkomerplatz. Diesen Ort – die genaue Stelle wurde nicht benannt – erachteten die Lokalpolitiker jedoch „als nicht ideal“. Nach Erkundigungen von Ring und seiner Parteikollegin Elisabeth Pangerl ist die Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung am Bogenhauser Kirchplatz in der „Produktionsabteilung Holz bereit, eine Bank herzustellen. Also eine Initiative im Stadtbezirk für den Stadtbezirk. Das hatten die Stadtteilvertreter unlängst einstimmig befürwortet. Gleichwohl ist fraglich, ob die Stadtverwaltung dem Standort auf dem Schulareal zustimmt. Der Antrag wurde ob der Standortfrage erneut vertagt.