Zehn Anträge auf finanzielle Zuwendungen von Vereinen und Einrichtungen lagen den Mitglie­dern des Bezirksausschusses (BA) bei ihrer Tagung Mitte September zur Entscheidung vor. Im Budget des Stadtteilgremiums stehen fürs laufende Jahr noch rund 95 600 Euro zur Verfügung. Unter Berücksichtigung nicht verbrauchter Restmittel aus 2022 sind es 159 000 Euro.

Die Entschei­dungen in Reihenfolge der Tagesordnung in Kürze:

• Der Arbeitskreis (Ak) Jugend in der Genossenschaft für Quartiersorganisation (GeQo) im Prinz-Eugen-Park am Maria-Nindl-Platz hatte im August 6809 Euro für die „Erstausstattung und das Jahresprogramm von Mai bis Dezember 2023“ beantragt. Nach Beratungen durch Bezirksaus­schuss-Vorsitzenden Florian Ring (CSU) und Elisabeth Pangerl, Leiterin des Untergremiums Bil­dung, wurde das Ansinnen entsprechend den Richtlinien der Stadt überarbeitet, die Eigenmittel erhöht und Zuschüsse zu Ferienfahrten gestrichen. Folgend genehmigte das Kommunalparlament einstimmig eine Unterstützung von 2400 Euro.

• Für die Anschaffung von E-Sport-Artikeln erbaten die Gehörlosen Bergfreunde München e.V. (GBF, gegründet 1953, angeboten werden ein Dutzend Sportarten) eine Unterstützung über 6010 Euro. Der Wunsch war bereits im August vertagt worden. Aktuell lag den Kommunalpolitikern laut Protokoll „ein weiteres Angebot über mehr als 8000 Euro“ vor. Zur Klärung der Sachlage wurden Vertreter des Vereins, Sitz ist in der Nußstraße 55 (eine Abzweigung von der Musenbergstaße), erneut in den Unterausschuss Budget eingeladen. Im Oktober soll final üb er den Antrag entschie­den werden.

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• Eine Unterstützung über 1500 Euro wünscht sich die Organisation Wave of Hope e. V. (grund­sätzliches Ziel ist es, Kindern in Not in Entwicklungsländern zu helfen) für eine Aktion Umweltflücht­linge ab 8. November im Einstein-Kultur. Der Antrag wurde vertagt, die Lokalpolitiker wollen zu­nächst den Stadtteilbezug klären, wollen wissen, ob auch Kinder aus Bogenhausen einbezogen werden.

• Für ein bereits durchgeführtes Sommerfest erbat der Förderverein der Städtischen Berufs­schule zur Berufsvorbereitung München e. V. eine Unterstützung von 500 Euro. Der Antrag wurde einhellig bewilligt.

• Für das NordOstMagazin 2024 erhält der Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e. V. die beantragte Unterstützung von 3600 Euro.

• Für „Gemeinschaftliche Naturgarten-Tage“ wünschte sich die Garten AG WEG Kleiner Prinz eine Hilfe über 3909 Euro. Der Antrag wurde vertagt. Zunächst muss geklärt werden, ob es dafür finan­zielle Unterstützungen aus „städtischen Fördertöpfen“ gibt.

• Für ein Konzert in der Kirche am 20. Oktober erhält die Katholische Stadtpfarrgemeinde St. Emmeram die beantragten 997,50 Euro.

• Abgelehnt wurde der Antrag des Vereins Pflegehof München über 3000 Euro für die Ausstattung der Wohn- und Gemeinschaftsräume. Der Grund: „es fehlt jeglicher Stadtteilbezug“.

• Vertagt haben die Kommunalpolitiker den Antrag über 932,50 Euro der Initiative Überlagerung für eine >Interference<. Der Grund: es handelt sich „fast ausschließlich um die Finanzierung einer Einzelperson.“

• In München gibt es vier Zonta-Clubs, ein Projekt ist die Aktion „Gegen Gewalt an Frauen“ mit der Aufstellung von orangefarbenen Bänken „um das Thema nachhaltig sichtbar zu machen.“

Laut Antrag (1.) hat „das „Baureferat weitere orangene Bänke bestellt, deren Standorte durch den Bezirksausschuss mit der Behörde abgestimmt werden (die Verkehrssicherheit, Haftung, Pflege und Wartung liegt beim Baureferat).“ Gemäß dem Antrag (2.) wurde die erste Bank Ende November am Sebastianplatz in der Altstadt („diese Bank steht nun gut sichtbar“) installiert. Doch dort ist keine Bank zu sehen. Nachfrage bei einer Kellnerin eines Lokals: „Ach die Bank, die ist doch schon längst wieder weg.“ unser-bogenhausen.de hat die Bank (oder eine andere?) am Max-Joseph-Platz vor der Oper entdeckt …

Die Bank in Bogenhausen – zu finanzieren aus dem Budget des Bezirksausschusses als eine bei der Stadt angeforderte Leistung (!), Höhe der Aufwendung unbekannt – soll am Herkomerplatz ste­hen. Diesen Ort (die genaue Stelle wurde nicht benannt) erachteten die Lokalpolitiker jedoch „als nicht ideal“.

Nach Erkundigungen von Florian Ring (CSU) und seiner Parteikollegin Elisabeth Pangerl ist die Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung am Bogenhauser Kirchplatz in der „Produktionsab­teilung Holz – wir produzieren Liegebänke, Hochbeete, Bilderrahmen u. a. m. aus unterschiedlichen Hölzern, in verschiedenen Größen, Formen und Oberflächen“) bereit, eine Bank her- und auf dem Gelände aufzustellen. Also eine Initiative im Stadtbezirk für den Stadtbezirk. Dem stimmten die Stadtteilvertreter einstimmig zu.

Gleichwohl ist fraglich, ob die Stadtverwaltung dem Standort auf dem Schulareal zustimmt. Da müsste nämlich neben dem Baureferat (siehe obige Punkte) auch noch das Referat für Bildung und Sport (RBS) mitmachen. Kompliziert, wohl zu kompliziert! Bis zur Tagung des Bezirksausschusses am Dienstag, 17. Oktober, dürfte ein Statement der Verwaltung dazu vorliegen. Ob’s dann von vorn losgeht?

Der Zonta-Club will das Thema „Gegen Gewalt an Frauen“ mit der Aufstellung von orangefarbenen Bänken „sichtbar machen.“ Nach einem Beschluss der Lokalpolitiker soll eine Bank am Kirchplatz in der Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung installiert werden.
Foto: ikb