Meist sind die Ausführungen der Unterausschuss-Vorsitzenden im Kommunalparlament unter dem Punkt „Verschiedenes“ belanglos“. Selten, wie jetzt bei der Tagung des Gremiums Stadtplanung und Bauordnung der Fall, gibt es einen „Hammer“. Laut Robert Brannekämper, CSU-Landtagsabgeordneter und Fraktionssprecher, wird für den Wohnkomplex Mauerkircherstraße 17 / 19 und das Gebäude Montgelasstraße 6 (Wohnungen und ein Antik-Laden) „die Denkmaleigenschaft geprüft.“ Mit Folgen!
Brannekämper erklärte bei der November-Tagung: „Die Lokalbaukommission (LBK) im Planungsreferat hat bis zum Entscheid der Denkmalfrage alle Baumaßnahmen gestoppt. Das heißt, es darf nichts verändert werden, der vorgesehene Ausbau des Dachgeschosses in der Mauerkircherstraße darf nicht erfolgen. In etwa eineinhalb Jahren werden wir dann mehr wissen!“ Wohnungserweiterungen am Bestand sind also bis auf Weiteres verboten.
Wie von unser-bogenhausen.de berichtet, hatte es Mitte August eine überraschende Wende gegeben beim Plan, im grünen Innenhof des Trakts Mauerkircherstraße 17 / 19 ein fünfgeschossiges Gebäude mit elf Wohnungen sowie Tiefgarage zu errichten, wogegen die Mieter massiv protestiert hatten. Der Eigentümer hatte damals Brannekämper informiert, dass er bei der LBK „den Antrag auf Vorbescheid zurückgezogen hat.“ Die Entscheidung sei im Lichte der öffentlichen Diskussion gefallen. „Das Bauvorhaben soll – so seinerzeit der Eigentümer – noch einmal im Gesellschafterkreis und mit den Architekten überdacht werden.“
Der Druck seitens der Anwohner, der Lokalpolitiker – hier in erster Linie von Brannekämper – sowie durch einen Antrag der CSU-Stadträte Jens Luther (Bogenhausen), Fabian Ewald (Berg am Laim) und Winfrid Kaum (Pasing) unter anderem den Antrag auf Bauvorbescheid zurückzustellen, war offensichtlich so stark, dass der Investor sich zu diesem Schritt veranlasst sah. Und nun die Denkmalfrage ausgelöst, die LBK-Fachleute zum Handeln bewogen.
Brannekämper erklärte: „Mit unserer Debatte zur Nachverdichtung mit Rodung und Versiegelung des begrünten Innenhofs der Häuser im Herzogpark haben wir was ausgelöst!“