Nein zum geplanten Hochhaus an der Marienburger Str. • Kein 15-stöckiges Hochhaus! • Infrastruktur reicht nicht aus!“ – Unter diesem Motto steht am Samstag, 27. April, 11 bis 13 Uhr, an der Ecke Englschalkinger – / Ostpreußenstraße auf Initiative von Robert Brannekämper, Landtagsabgeordneter und CSU-Fraktionssprecher im Bezirksausschuss, und Stadtrat Jens Luther ein Infostand.

Worum geht’s? Auf dem rund 4,75 Hektar großen Geith & Niggl-Areal (unweit der S-Bahn-Haltestelle, östlich Marienburger – / südlich Englschalkinger – / nördlich der angrenzenden Wiese an der Memeler Straße) wird in zwei Teilen ein Wohnquartier, die Mariengärten, entwickelt.

Die Kernpunkte des Entwurfs von su und z Architekten (su und z = Stefan Speier, Reinhard Unger, Florian Zielinski): Im so genannten Ideenteil sind 470 Wohneinheiten (rund 45 500 Quadratmeter) geplant. In der nordwestlichen Ecke ist ein 15-geschossiges Tower, Höhe etwa 45 Meter, vorgesehen, im „Verteilungsplan“ überschrieben mit Gewerbe / Büro. Im zweiten Abschnitt sehen die Planungen 50 Wohneinheiten (rund 13 000 Quadratmeter) vor. In der Summe also 520 Wohneinheiten.

Dazu der Beschluss des Kommunalparlaments: „Der Hochpunkt wird so nicht befürwortet. Der Bezirksausschuss wehrt sich gegen die Nutzung als Bürofläche, studentisches Wohnen wird befürwortet. Die mehrfach geäußerte Forderung, zur Lösung der Probleme der Schulversorgung frühzeitig einen Schulcampus im SEM-Gebiet zu planen und zu realisieren, wird bekräftigt.“

Ein CSU-Antrag, das Hochhaus zu streichen, wurde dagegen abgelehnt! Dieser Entscheid wurde mit 20 gegen die elf CSU-Stimmen gefasst. Zuvor hatte es eine hitzige Debatte über das Vorhaben gegeben. Die Christsozialen hatten einen Antrag zum Bebauungsplan gestellt, wollten damit „an die Stadt eine Message senden, was wir von dem Plan halten.“ Angelika Pilz-Strasser, Stadträtin von den Grünen, wetterte gegen die Initiative und erklärte: „Der Entwurf wird weiterentwickelt.“ Fragt sich nur in welche Richtung! Denn:

„Es ist noch nicht klar, ob in dem Hochhaus Büros entstehen oder doch Wohnungen“, so Zielinski gegenüber unser-bogenhausen.de. Heißt: Zu den 520 Wohnungen könnten noch bei reiner Wohnraumnutzung ergo weitere, geschätzt bis 60 Wohneinheiten hinzukommen! Insgesamt sind also bis zu rund 580 Wohnungen möglich.

Auszug des Protokolls der Richter zum Siegerentwurf bei der nichtöffentlichen Preisgerichtsitzung Anfang Dezember: „Gelungen ist die Setzung des Platzes mit dem Denkmal der Villa Niggl als zentralem Ort, in der zukünftig ein Quartierstreff zu finden sein wird. Angeregt diskutiert wird jedoch die konkrete gebäudevolumetrische Komposition des Platzes, in dem die Villa von der mäandrierenden Bebauung wie eingeengt wirken mag. Die Auffindbarkeit des Quartierplatzes von innen- und außerhalb des Gebiets kann noch einmal geschärft werden. Auch der Kontrast zwischen Hochhaus und Villa scheint überzeichnet. Das Hochhaus wird so nicht befürwortet.“

Das alles vor dem Hintergrund, dass noch lange nicht klar ist, ob die angrenzende Bahntrasse einmal in einem Tunnel oder oberirdisch verlaufen wird.

Übrigens: Einer der zwölf eingereichten Entwürfe sah gar rund 800 Wohnungen vor! Kommentar einer enttäuschten Anwohnerin „Alle unsere Bemühungen für maximal 250 Wohnungen waren für die Katz.“

Infostand der CSU am Samstag, 27. April, 11 bis 13 Uhr, an der Ecke Englschalkinger – / Ostpreußenstraße, zum geplanten Quartier Mariengärten. Die Forderung: „Kein 15-stöckiges Hochhaus! Foto: hgb
Modell des geplanten Quartiers Mariengärten. Klares Nein der CSU im Bezirksausschuss zum geplanten Hochhaus – 15 Stockwerke, Höhe etwa 45 Meter (roter Kreis). Visulisierung: su und z Architekten BDA; Foto / Bearbeitung: hgb