Wir stehen der Veranstaltungsstätte Theaterfabrik an der Musenbergstraße 40 grundsätzlich offen gegenüber. Es muss jedoch gewährleistet sein, dass die Veranstaltungen nicht einseitig zu Lasten der Anwohner / Anlieger durchgeführt werden,“ so der Eigentümer des Grundstücks Musenbergstraße 42 in einem Brief an den Bezirksausschuss. Der Hintergrund: Parkplatzchaos und Lärm bei Konzerten.

Was tun? Der Vorsitzende des Untergremiums Verkehr im Kommunalparlament „versucht – so steht‘s im Protokoll – mit Betreiberin Laila Nöth der Theaterfabrik kooperativ eine Lösung der Probleme zu finden.“ Ergebnis: Zwei weitere Parkwächter werden eingesetzt, die Zufahrt in die Musenbergstraße wird gestoppt, wenn die Parkplätze belegt sind.

Ob’s funktioniert? Das wird sich in wenigen Tagen / Wochen zeigen. Am Mittwoch, 4. Juni, gastiert die Gruppe „Die Ärzte“ – die ersten Fans dürfen ab 18.30 Uhr in die Halle. Und am Mittwoch, 23. Juli, Einlass 19 Uhr, kommt Nick Carter, einer der fünf Backstreet Boys.

In dem Schreiben des Anliegers an die Lokalpolitiker heißt es: „Die Theaterfabrik verfügt über zwei Hallen, in denen laut Angaben des Betreibers bis zu 1260 Gäste je Halle Platz finden. Die Veranstaltungsstätte bietet dabei begrenzte Möglichkeiten zum Abstellen von Personenwagen. Da die Anreise mit dem Privatfahrzeug aktiv von den Betreibern auf der Homepage beworben wird, reist ein Großteil der Gäste mit dem eigenen Auto an. Hierdurch kommt es in der Musenbergstraße regelmäßig zu chaotischen Zuständen. So war in der Vergangenheit immer wieder die gesamte Strecke blockiert. Geparkte Fahrzeuge versperren teils die Flucht- und Rettungswege sowieFeuerwehrzufahrten.“

Und: „Teilweise hatten die Veranstaltungsbesucher ihre Fahrzeuge auch auf unserem Grundstück abgestellt. Wie bei einer Veranstaltung Anfang November. Etwa 50 Personenwagen von Konzertbesuchern wurden auf unserem Privatgelände geparkt. Unser Mieter, ein Busunternehmer, wurde derart blockiert, dass er einige Buslinien der MVG nicht beschicken konnte und es so zu Ausfällen bei der ÖPNV-Versorgung der Stadt gekommen ist. Überdies gab‘s Sachbeschädigungen an den Betriebseinrichtungen. Laut Aussage einiger Konzertbesucherwurden sie durch die Parkeinweiser der Theaterfabrik auf unser Grundstück geleitet.“

Zudem moniert der Anlieger bei Konzerten „regelmäßig erheblicheLärmemissionen, die die zulässigen Grenzwerte auch für Gewerbegebiete überschreiten.“ Die Lokalbaukommission (LBK) im Planungsreferat wird „daher um Prüfung der baurechtlichenSituation der Theaterfabrik – insbesondere der nachzuweisenden Stellplätze und der Lärmemissionen – gebeten.“

Rückblick September 2018, Konzert in der Theaterfabrik: Parkwächter lenken an der Zufahrt zur Musenbergstraße Autofahrer auf den P+R-Platz am S-Bahnhof um, da alleParkplätze beim Veranstaltungsort belegt sind. So soll’s jetzt auch wieder funktionieren.     Archivfoto: hgb