Im Juni forderte der der Bezirksausschuss auf Antrag der CSU-Fraktion die Stadt auf, die Möglichkeiten für Hochwasserschutz an der Siedlung Am Hierlbach – knapp drei Dutzend Häuser am äußersten Rand des Bogenhauser Stadtteils Johanneskirchen direkt an der Ortsgrenze der Gemeinde Unterföhring gelegen – zu prüfen und dem Kommunalparlament vorzustellen.

In der Begründung der Initiative wurde ausgeführt: „Nach den starken Regenfällen der vergangenen Wochen stieg der Grundwasserspiegel im Bereich des Moosgrundes sehr stark an, sodass die Siedlung Am Hierlbach teilweise überflutet wurde. Der massive Einsatz von technischem Gerät der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerk (THW) konnte die Lage nur kurze Zeit entspannen und Totalschaden an den Gebäuden verhindern. Um in Zukunft solchen Situationen vorzubeugen ist es notwendig, einen Hochwasserschutz – beispielsweise durch Entwässerungsgräben oder ähnliches – im Einklang mit dem Landschaftsschutz dort einzurichten.“

Das für Grundwasser zuständige Referat für Klima und Umweltschutz zum Antrag: „Durch den Regen vom 30. Mai bis 3. Juni 2024 stiegen im Stadtgebiet die Grundwasserstände stark an. Besonders betroffen waren die Stadtbezirke, die einen natürlichen hohen Grundwasserstand vorweisen können, wie Feldmoching, Aubing, Lochhausen, Moosach, Freimann und Johanneskirchen. Es kam zu zahlreichen >Kellervernässungen<. Aber auch Stadtteile in der Nähe der Isar (Au, Untergiesing, Sendling, Herzogpark) waren durch die Niederschlagsmengen und dem Isar-Hochwasser stark betroffen. Da auch im Bereich der Hangkanten der Grundwasserspiegel sehr hoch stand, kam es hier vereinzelt zu Grundwasseraustritten und der Bildung neuer Quellen am Hangfuß (Sendling, Bogenhausen). Der Grundwasserspiegel im Stadtgebiet erreichte nach dem Niederschlagsereignis eine Höhenkote, die dem Hochwasserereignis von 2013 ähnelt.

Die Siedlung Am Hierlbach liegt im Bereich des Johanneskirchner Moos, das ursprünglich ein Moorgebiet (Niedermoor) war. Dadurch ist hier aus natürlichen Gründen der Grundwasserstand immer sehr hoch. Nach dem Regenereignis bis Juni zeigen die Grundwassermessstellen im Umfeld der Siedlung einen Anstieg des Grundwasserspiegels von 0,6 bis 0,9 Meter an. Es würden großflächig. Flurabstände von unter einem Meter unter der Geländeoberkante (GOK) erreicht. Bei Mittelwasserverhältnissen liegt hier der Flurabstand bei circa 1,30 bis 1,40 Meter. Der höchste Grundwasserstand (HW 1940) wurde bei diesem Regenereignis nicht erreicht oder überschritten. Die Grundwasserstände sind seit dem Regenereignis leicht gefallen und liegen derzeit bei etwa einen Meter unter GOK (Stand 18. August 2024).“

Fazit der Behörde: „Bei außergewöhnlichen Wetterlagen mit Überflutungen wie Ende Mai 2024 stellt sich der Grundwasserstand auf ein hohes Niveau ein und lässt sich deshalb nicht absenken. Im Bereich von Grundwasser ist es Sache des jeweiligen Eigentümers eigenverantwortlich Vorsorge zu treffen.“

Die Isar am Oberföhringer Wehr: Wassermassen durch den Dauerregen Mitte September. Das dürfte sich auch auf den Grundwasserstand im Bereich Johanneskirchen ausgewirkt haben. Foto: hgb